Die Balearenregierung hat sich am Dienstag (1.3.) bereit erklärt, Flüchtlinge aus der Ukraine auf Mallorca und den Nachbarinseln aufzunehmen. Sozialministerin Fina Santiago erklärte, derzeit gebe es rund 70 Aufnahmeplätze in zwei Unterkünften. Die Regierung sei aber bemüht, die Zahl der Plätze zu erhöhen und sucht deshalb unter anderen in Klöstern auf Mallorca nach Möglichkeiten, noch mehr Menschen unterzubringen.

Nach Angaben der Ministerin soll die Aufnahme von der spanischen Zentralregierung geregelt werden, machte aber zunächst keine Angaben darüber, wann das geschehen und nach welchen Kriterien die Verteilung organisiert werden könnte. Zuvor hatte die Exekutive in Madrid die Autonomieregionen aufgefordert, möglichst viele Kapazitäten für die Aufnahme von Menschen aus der Ukraine zu machen.

Status des "vorrübergehenden Schutzes"

Derzeit geht die Regierung davon aus, dass man den Flüchtlingen aus dem Kriegsland den Status des "vorrübergehenden Schutzes" gewähren werde, unter der Annahme, dass die Situation nicht von längerer Dauer sei. Priorität sei es, die Grenzregionen der Nachbarländer der Ukraine zu entlasten.

Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte zudem am Montagabend (28.2.) in einem Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender TVE angekündigt, dass die Regierung allen Ukrainern, die schon in Spanien leben, eine langfristige Aufenthaltsgenehmigung gewähren werde.

Vier Millionen Flüchtlinge

Die Vereinten Nationen schätzen, dass zwölf Millionen Menschen innerhalb der Ukraine Hilfe und Schutz benötigen werden, während mehr als vier Millionen ukrainische Flüchtlinge in den kommenden Monaten in Nachbarländern versorgt werden könnten.

Laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur dpa brauchen die Vereinten Nationen knapp 1,5 Milliarden Euro für humanitäre Hilfe im Ukraine-Krieg. Das UN-Nothilfebüro Ocha teilte am Dienstag mit, die Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen benötigten 1,1 Milliarden Dollar (980 Millionen Euro) für ihre Arbeit innerhalb der Ukraine, mit der sechs Millionen Menschen für drei Monate unterstützt werden sollen. Weitere 551 Millionen Dollar (492 Millionen Euro) würden für Flüchtlinge außerhalb des Landes gebraucht. /pss (mit dpa)