Russische Kulturschaffende und Sportler bekommen mehr und mehr die Folgen des russischen Einmarsches in der Ukraine zu spüren - auch auf Mallorca. Auf der Insel hat der Veranstalterder Tourneen des Moskauer Balletts in Spanien beschlossen, die Auftritte abzusagen. Auf Mallorca sollte das Ensemble am 18. April im Auditorium von Palma Dornröschen aufführen. Tags darauf war die Aufführung auf Ibiza geplant.

"Aufgrund der tragischen Situation, die sich derzeit in Europa abspielt, sehen wir uns gezwungen, die für die Monate April und Mai dieses Jahres vorgesehene Frühjahrstournee 2022 abzusagen", teilte die Firma mit, die das "Ballet de Moscú" in Spanien vertritt. "Wir dürfen nicht vergessen, dass seit mehr als 30 Jahren, seit der Gründung dieses Balletts, sowohl russische als auch ukrainische Tänzerinnen und Tänzer in der Kompanie getanzt haben, immer als eine große Familie", erklärte der Veranstalter dieses Balletts auf Mallorca und in anderen spanischen Städten, Rafael Oliver, dem "Diario de Mallorca". Auch derzeit gebe es in der Gruppe mehrere ukrainische Tänzerinnen und Tänzer.

Die ukrainischen Tänzer ziehen in den Krieg

Allerdings gibt es würdigen Ersatz für das Staatsballett. Eine neu gegründete Kompanie mit Tänzerinnen und Tänzern aus Moldawien, Bulgarien und Italien unter der Leitung einer der führenden Tänzerinnen des Moskauer Balletts wird "Dornröschen" am 18. April in Palma präsentieren. Es gebe die selbe Dekoration, die selben Kleider und die selbe Beleuchtung wie beim Vorbild aus Moskau, heißt es.

Unterdessen erklärte der Veranstalter Rafael Oliver, dass die ukrainischen Tänzer der Formation inzwischen "ihre Tanzschuhe gegen Waffen getauscht" hätten. "An einem Tag tanzten sie noch, und am nächsten mussten sie als Soldaten in den Krieg ziehen."

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29 Sportlerinnen und Sportler aus Russland ausgeschlossen

Keinen Insel-Auftritt wird es auch für die Seglerinnen und Segler aus Russland geben, die eigentlich bei der hochklassigen Regatta Princesa Sofía Mallorca vom 1. bis 9. April an den Start gehen wollten. Der spanische Segelverband hat auf Empfehlung des olympischen Komitees und des internationalen Segelverbandes die 29 Sportlerinnen und Sportler von allen internationalen Wettkämpfen auf spanischem Gebiet ausgeschlossen. Auf Mallorca sollten 19 russische und eine belarussische Bootsbesatzung an den Start gehen. Die beiden Ukrainer Oleksandr Tugaryev und Oleksandr Mendelenko sowie die Ukrainerin Sofia Naumenko treten bei der Regatta dagegen an. /jk