Im Zuge der EU-Sanktionen gegen den engen Zirkel des russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen des Krieges gegen die Ukraine haben die spanischen Behörden am Montag (14.3.) angefangen, Yachten zu beschlagnahmen. In den meisten Fällen wird derzeit untersucht, wer der tatsächliche Eigentümer ist. Häufig werden die luxuriösen Schiffe über komplizierte Unternehmensstrukturen gehalten und fahren üblicherweise unter der Flagge von karibischen Steueroasen. Das macht eine zweifelsfreie Identifizierung nicht immer einfach.

Das sind die Yachten, die bisher in Spanien stillgelegt wurden (Stand: 16.03.):

Valerie

Die 85-Meter Luxusyacht Valerie war die erste Yacht, die von Spanien aufgrund der EU-Sanktionen gegen russische Oligarchen festgesetzt wurde. Am Montag (14.3.) wurde sie im Hafen von Barcelona festgesetzt. Der Wert des Schiffs - das mutmaßlich dem Chef des russischen Rüstungskonzerns Rostec, Sergej Tschemesow gehört - wird auf 135 Millionen Euro geschätzt. Tschemesow ist ein alter Bekannter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Beide dienten damals gemeinsam beim sowjetischen Geheimdienst KGB in Dresden.

Die Yacht "Valerie" im Hafen von Barcelona. David Oller/EUROPA PRESS/dpa

Lady Anastasia

Die 47-Meter lange Luxusyacht Lady Anastasia sorgte bereits vor wenigen Wochen für Aufsehen. Erst machte sie Ende Februar Schlagzeilen, als ein Ukrainer versuchte, die Yacht zu versenken. Am Dienstag (15.3.) wurde sie dann von den spanischen Behörden in Port Adriano stillgelegt. Sie soll dem 60-jährigen Oligarchen Alexander Mikheev gehören, der als Vertrauter von Wladimir Putin gilt. Mikheev ist Geschäftsführer des russischen Rüstungsunternehmens Rosoboronexport.

Außenaufnahme der "Lady Anastasia". Yacht Charter Fleet

Crescent

Die Crescent ist mit ihren 153 Metern Länge und 21 Metern Breite eine Mega-Yacht. Sie wurde im Hafen von Taragona (Katalonien) stillgelegt, während derzeit geprüft wird, wer der tatsächliche Eigentümer ist. Vermutet wird, dass sie Igor Setschin gehört, dem Geschäftsführer des russischen Öl-Konzerns Rosneft. Allerdings schrieb eine britische Yacht-Fachzeitschrift das Schiff im Jahr 2018 dem Emir von Katar zu. In einem nie bestätigten Bericht hieß es, er sei der Verkäufer bei einem 600-Millionen-Dollar-Deal. Solange dies aber noch nicht abschließend geklärt ist, wird sie von Beamten der Guardia Civil bewacht.

Tango

Die Tango wird laut Angaben der MZ-Schwesterzeitung Diario de Mallorca auf Mallorca festgehalten - wenngleich noch nicht mit offizieller Anweisung. Die Yacht sei Besitz des russischen Aluminiummagnaten Viktor Vekselberg, heißt es. Derzeit wird sie vom spanischen Zoll inspiziert. In der Zwischenzeit darf die "Tango" Mallorca nicht verlassen.

Die Megayacht "Tango" im Hafen von Palma de Mallorca B. Ramon