Langsam wird es eng im Corona-Hotel Palma Bellver am Paseo Marítimo von Palma de Mallorca. Nach Angaben des balearischen Sozialministeriums waren am Mittwoch (16.3.) 240 Geflüchtete aus der Ukraine in dem Hotel untergebracht, das eigentlich für positiv auf Covid-19 Getestete oder enge Kontakte von Infizierten gedacht war, die sich in Quarantäne begeben mussten. Vor allem für Urlauber war diese Unterbringung ausgelegt, aber auch für Migranten oder Menschen ohne festen Wohnsitz auf Mallorca. Derzeit befinden sich nur noch vier Infizierte im Corona-Hotel. Diese sind in einer eigenen Etage untergebracht, um Kontakt zu den Ukrainern zu vermeiden.

Lange können die aus dem Kriegsgebiet Geflüchteten allerdings nicht mehr in dem Hotel bleiben. Laut der Sozialministerin Fina Santiago endet der Vertrag der Balearen-Regierung mit den Eigentümern des Hotels Ende März. Bis dahin müssen die Ukrainerinnen und Ukrainer anderweitig untergebracht werden, weil das Hotel dann wieder für Urlauber zur Verfügung stehen soll.

Wo die Menschen aus der Krisenregion ab April unterkommen können, ist noch nicht abschließend geklärt. Fina Santiago erklärte, dass die Kompetenzen in diesem Punkt bei der spanischen Zentralregierung liegen. Diese müsse sich um die Unterkünfte kümmern, die Balearen-Regierung könne lediglich bei der korrekten Unterbringung helfen. Klar ist aber, dass die beiden Herbergen in Son Rapinya und s'Arenal bevorzugt für Geflüchtete verwendet werden sollen. Außerdem hat die Hotelkette Meliá 25 Doppelzimmer für Menschen aus der Ukrainer angeboten, womit weitere 50 Personen Unterschlupf finden können.

320 bis 340 Geflüchtete auf der Insel

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Wie viele Ukrainerinnen und Ukrainer sich derzeit bereits nach Mallorca durchgeschlagen haben, ist nicht letztlich geklärt. Sozialministerin Fina Santiago geht von "320 bis 340" Personen aus. Die Delegation der Zentralregierung auf den Inseln sei für diese Angaben zuständig. Dort heißt es, dass bislang 117 Personen aus dem Kriegsgebiet vorübergehenden Schutz auf den Balearen beantragt und bekommen haben. Das ist ein Vorläufer für eine Aufenthaltsgenehmigung und eine Arbeitserlaubnis.

Bereits kurz nach Kriegsbeginn waren auf Mallorca die ersten Geflüchteten aus der Ukraine eingetroffen und zumeist bei Freunden oder Verwandten untergekommen. Zahlreiche Familien von der Insel unterhalten enge Beziehungen in das Land, weil sie Ukrainerinnen als Leihmütter ihrer Kinder engagiert haben. /jk