Mehr als hundert Künstler haben sich am Samstag (26.3.) vor dem Hotel Artmadams in Palma de Mallorca versammelt, um sich solidarisch mit ihrem Kollegen José Luis Mesas zu erklären. Von ihm stammt die kunterbunte Gestaltung der Fassade des Hotels, die laut einer Entscheidung des Rathauses von Palma überstrichen werden muss.

Die versammelten Künstler unterschrieben ein Manifest, in dem die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca aufgefordert wird, ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken. Genauso wie in vielen anderen Städten auf der Welt müsse die urbane Kunst und die Kultur im Allgemeinen auch in Palma de Mallorca mit Respekt behandelt werden, heißt es darin. Das enorme Wandbild des Hotels habe hohen künstlerischen Wert, die Zerstörung müsse verhindert werden. Im Rathaus dagegen war auf Verstöße gegen Denkmalschutzauflagen verwiesen worden.

Die Leitung des Hotels Artmadams hat die Entscheidung der Stadtverwaltung vor Gericht angefochten. Zudem wurde beantragt, die Beseitigung des Werks auszusetzen, bis eine endgültige Entscheidung vorliege. Hoteldirektor Jaime España argumentiert in einer Pressemitteilung, dass zum Zeitpunkt der Entstehung des Werks weder das Gebäude, noch das Viertel unter besonderen Schutz gestanden hätten. Die Bemalung der Fassade sei Privatsache gewesen. Mesas seinerseits verwies auf den Rückhalt in der Künstler-Community.

Die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca hatte betont, dass die Entscheidung zur Entfernung des Wandgemäldes nichts mit seiner künstlerischen Qualität zu tun habe und auch das Talent des dahinterstehenden Künstlers nicht infrage gestellt werde. Bei der Entscheidung der Altstadtkommission gehe es vielmehr darum, das Aussehen des ursprünglichen Gebäudes zu wahren, das von einem der bekanntesten Architekten des Rationalismus entworfen worden war, Guillem Forteza. /ff