Die nordrhein-westfälische Umweltministerin Ursula Heinen-Esser ist am Donnerstag (7.4.) zurückgetreten. Der CDU-Politikerin war ein Mallorca-Urlaub in der Zeit der Flutkatastrophe im Juli 2021 zum Verhängnis geworden. Noch am Mittag hatte die Ministerin einen Rücktritt abgelehnt.

"Ich bedaure das Bild, das mein eigenes Handeln und die nachträgliche Darstellung erzeugt hat", sagte Heinen-Esser im Landtag. "Dieses Bild entspricht nicht dem, wie ich wirklich bin. Aber mit diesem Bild von mir in der Öffentlichkeit ist das notwendige Vertrauen in mich als Ministerin nachhaltig in Frage gestellt." Sie wolle nun ihre Familie schützen und Schaden vom Amt abwenden. SPD und Grüne im Düsseldorfer Landtag bezeichneten den Rücktritt als "überfällig".

Die Umweltministerin war im Juli 2021, als es zur Flutkatastrophe in ihrem Bundesland kam, für einen Urlaub auf der Insel. Einen Tag später kehrte sie von Mallorca nach Düsseldorf zurück. Laut der bislang offiziellen Version in einem Vermerk für den Untersuchungsausschuss des Düsseldorfer Landtags flog sie dann am 17. Juli wieder zurück nach Mallorca, um ihre minderjährige Tochter und deren Freundinnen zu betreuen, mit denen sie in den Urlaub gefahren war.

Von Mallorca aus im Homeoffice gearbeitet

Zunächst hatte es geheißen, dass Heinen-Esser bis zum 21. Juli in ihrer Ferienwohnung geblieben sei. Sie habe von Mallorca aus im Homeoffice gearbeitet und von dort aus die Koordination der Soforthilfen für die vom Hochwasser betroffenen Gemeinden organisiert.

Anfang vergangener Woche korrigierte sie die Information dann und gab zu, einen Tag früher nach Mallorca zurückgeflogen und bis zum 25. Juli geblieben zu sein. Laut Heinen-Esser habe es sich bei der ersten Information um einen "Bürofehler" gehalten.

Am Donnerstag hatte der "Kölner Stadtanzeiger" berichtet, dass Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner und Bauministerin Ina Scharrenbach (beide CDU) am 23. Juli anlässlich einer Geburtstagsparty für Heinen-Essers Ehemann ebenfalls auf der Insel gewesen waren. Auch das hatte die Umweltministerin bis dahin verschwiegen. /pss