Nach wochenlangem Streit hat der Inselrat von Mallorca am Dienstag (20.9.) ein Abkommen zum Sponsoring von Real Mallorca beschlossen. Der Erstligist erhält 1,8 Millionen Euro - aber nicht für Tourismuswerbung wie ursprünglich geplant, sondern als Sportsponsoring. Trotz der Nachbesserungen verweigerte die Partei Més per Mallorca, Juniorpartner im regierenden Linksbündnis, ihre Stimmen. Zustande kam der Beschluss dank der Zustimmung der zwei kleinen Oppositionsparteien El Pi und Ciudadanos, es gab 16 Ja- und 14 Nein-Stimmen.

Ihren Ursprung hat die Krise im Linksbündnis in einer Abstimmung im Verwaltungsrat der Stiftung Mallorca Turisme: Real Mallorca sollte nach dem Willen der Sozialisten für die Bewerbung des Sporttourismus in der Saison 2022/23 eine Summe von insgesamt 1,8 Millionen Euro erhalten. Zu dem Deal gehört neben Marketingaktionen im In- und Ausland auch der Name des Stadions, Visit Mallorca, der zwar Mallorcas Dachverband der Hoteliersvereinigungen (FEHM) gehört, aber der dem Inselrat fürs Marketing überlassen wurde. Més lehnte den Deal ab - zum einen, weil die zur Hochsaison überlaufene Urlaubsinsel nicht weiter beworben werden solle, zum anderen dürfe nicht nur ein Fußballclub gefördert werden.

Konservative verweigen Stimmen

Den Streit kostete die oppositionelle Volkspartei (PP) aus. Hatte sie ursprünglich für den Deal gestimmt, verweigerte sie nach den Nachbesserungen ihre Stimmen. Oppositionsführer Llorenç Galmés wies Vorwürfe von Inselratspräsidentin Catalina Cladera (Sozialisten) zurück. Man stehe trotz der Ablehnung des "intransparenten" Deals hinter dem Traditionsclub Real Mallorca. Die Sozialisten dagegen argumentierten, dass das Abkommen einen Club fördere, der einen wichtigen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt auf Mallorca leiste.

Während El Pi und Ciudadanos mit Kritik an der Zustimmung in den eigenen Reihen zu kämpfen haben, ist man bei Més darum bemüht, die Krise im Regierungsbündnis zu verdauen. Um weiteren Streit zu vermeiden, soll der Teil an der Fördersumme, den die Landesregierung zuschießt, aus dem Budget des Finanzministeriums bezahlt werden. Dieses wird im Gegensatz zum Sportministerium nicht von Més, sondern von den Sozialisten geführt. Die Linksregierung in Palmas Stadtverwaltung unterdessen distanzierte sich von dem Deal. /ff