Wo deutsche Wahlberechtigte auf Mallorca einen Unterschied machen können - mit interaktiver Karte

Knapp 5.000 Deutschen können an den Gemeindewahlen 2023 teilnehmen. So sind sie über die Insel verteilt

In Deià reißen die Deutschen die Fünf-Prozent-Hürde der Wahlberechtigten

In Deià reißen die Deutschen die Fünf-Prozent-Hürde der Wahlberechtigten / DM

Johannes Krayer

Johannes Krayer

Insgesamt 4.912 Deutsche haben sich vor den Gemeindewahlen am 28. Mai in die Wählerverzeichnisse ihrer Heimatorte auf der Insel eingetragen, um die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister mitzuwählen. An den Wahlen zum Inselrat und der Balearen-Regierung am selben Tag dürfen Ausländer nicht teilnehmen.

Mit Abstand die meisten deutschen Wahlberechtigten gibt es naturgemäß in der größten Stadt Palma. 1.084 Deutsche können dort zwischen sieben Kandidatinnen und Kandidaten für das Bürgermeisteramt entscheiden. An zweiter Stelle folgt die Gemeinde Calvià mit bei ausländischen Residenten beliebten Ortsteilen wie Bendinat, Santa Ponça, Peguera oder Portals Nous. Immerhin 692 Deutsche sind dort wahlberechtigt, insgesamt weist die 50.000-Einwohner-Gemeinde 1.969 ausländische Stimmberechtigte auf.

Besonders viele Wahlberechtigte in den großen Urlaubsorten

An dritter Stelle steht Llucmajor mit 339 Deutschen, die sich ins Wahlregister eintragen ließen (Lesen Sie hier einen Überblick über die Kandidaten und Parteien).

Sant Llorenç des Cardassar mit 252 eingetragenen Deutschen liegt auf dem vierten Rang, was vor allem an Sa Coma und der Urlauberhochburg Cala Millor liegt, deren südlicher Teil zum Gemeindegebiet gehört. Der nördliche Teil von Cala Millor ist verwaltungstechnisch der Gemeinde Son Servera zuzurechnen, wo immerhin auch 143 Deutsche ihre Stimme abgeben können, was Rang zehn in der Liste bedeutet (Lesen Sie hier einen Überblick über die Kandidaten und Parteien in dieser Gegend).

In der zweitgrößten Stadt der Insel, Manacor, mit den Gemeindeteilen Porto Cristo, Cala Murada, Cala Romántica und Cales de Mallorca an der Küste, gibt es 245 eingetragene Deutsche. Andratx liegt auf Platz sechs mit 219 Deutschen und Capdepera mit dem vor allem bei Deutschen beliebten Ortsteil Cala Ratjada folgt dahinter mit 204 eingetragenen deutschen Stimmberechtigten.

Mehr als 100 Deutsche im Wählerverzeichnis weisen Santanyí, Santa Margalida mit Can Picafort, Alcúdia, Sóller und Felanitx auf. Die drittgrößte Stadt auf Mallorca, Inca, hat lediglich 30 eingetragene deutsche Wähler.

In Deià knacken die Deutschen die Fünf-Prozent-Hürde

Wenn man nach dem Prozentsatz deutscher Stimmberechtigter an der Gesamtzahl der Wähler geht, steht jedoch ein anderer Ort ganz vorne: In Deià sind rund 5,7 Prozent aller Wahlberechtigten Deutsche. So viele gibt es in keiner anderen Gemeinde auf der Insel, auch wenn es in absoluten Zahlen nur 26 Personen sind.

Sant Llorenç des Cardassar ist mit 4,16 Prozent ebenfalls vorne mit dabei. Auf den weiteren Plätzen folgen Estellencs mit 2,97 Prozent (wobei hier nur acht Deutsche im Wahlregister eingetragen sind), Andratx mit 2,88 Prozent, Capdepera mit 2,49 Prozent, Santanyí mit 2,43 Prozent und Calvià mit 2,19 Prozent. Mehr als zwei Prozent deutsche Wähler gibt es noch in Santa Margalida mit 2,11 Prozent und in Ariany mit 2,02 Prozent. In Palma sind gemessen an der Gesamtzahl der Wähler lediglich 0,37 Prozent Deutsche. In Manacor sind es 0,82 Prozent und in Inca gerade mal 0,13 Prozent.

Diese deutschen Kandidaten treten bei den Gemeindewahlen ab

Etwa zwei Dutzend deutsche oder zumindest deutsch klingende Namen finden sich beim Durchforsten der Listen auf Mallorca. In der drittgrößten Stadt auf der Insel tritt gleichzeitig die bekannteste deutsche Lokalpolitikerin für das Amt der Bürgermeisterin an. Alice Weber engagiert sich in Inca bei der regionalen Ökopartei Més.

Ebenfalls bei Més, auf Platz fünf der Liste von Capdepera, steht Yannick Wilken. Der junge Deutsche ist bereits als Kind auf die Insel gekommen. Bei den Sozialisten treten etwa Regina Moll Kammerich auf Platz 14 in der Gemeinde Marratxí oder Heinrich Süselbeck auf Platz 13 in Andratx an. In Campos findet sich TV-Produzent Roman Hillmann auf Listenplatz sieben der Zentrumspartei El Pi .

Für die konservative Volkspartei PP steht die Wirtin des Münchner Kindl an der Playa de Palma, Gerlinde Weininger, auf Listenplatz 18 in Llucmajor. Dort treten auch noch zwei weitere Deutsche bei Lokalparteien an: Claudia Fallemann Stupp (S’Ull) und Angela Ruth Schaulinsky (Llibertat Llucmajor). Und in Calvià kandidiert Marike Nagel auf Platz 22 der Rechtspartei Vox.