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Der Duracell-Hase der mallorquinischen Politik hört auf: Pep Aloy ist nicht mehr Tourismus-Generaldirektor

Der bereits pensionierte Beamte bekleidete insgesamt vier Mal diesen Posten

Tourismus-Generaldirektor Pep Aloy (re.) mit seinem Vorgesetzten, Minister Jaume Bauzà.

Tourismus-Generaldirektor Pep Aloy (re.) mit seinem Vorgesetzten, Minister Jaume Bauzà. / CAIB

Ein Dauerbrenner in der Politik auf Mallorca tritt ab: Pep Aloy Pons zieht – diesmal offenbar endgültig – einen Schlussstrich unter seine Laufbahn im öffentlichen Dienst. Der Generaldirektor für Tourismus hat seinen Rücktritt eingereicht, der am Freitag (31.10.) im Ministerrat offiziell wirksam wird. Der langjährige Tourismusverantwortliche, der dieses Amt bereits vier Mal unter verschiedenen PP-Regierungen innehatte, übergibt das Zepter an seinen bisherigen Stellvertreter Miguel Rosselló Jiménez.

Der Abgang von Aloy erfolgt zu einem kuriosen Zeitpunkt: direkt vor der World Travel Market (WTM) in London, der wichtigsten Tourismusmesse des Jahres, die am Dienstag (4.11.) beginnt. Dort wird Rosselló bereits sein Debüt als neuer Generaldirektor für Tourismus geben. Bislang war er Koordinator im Ministerium und gilt als enger Vertrauter und rechte Hand von Aloy. Der scheidende Direktor hatte sich ausdrücklich gewünscht, dass Rosselló sein Nachfolger wird. Er bringt umfangreiche Branchenerfahrung mit, die er vor allem bei Meliá Hotels International gesammelt hat.

Ein alter Bekannter

Kurzer Rückblick auf Aloys letztes Engagement: Als Präsidentin Marga Prohens im Sommer 2023 ihr Kabinett zusammenstellte, war es zunächst schwierig, jemanden für den Posten des Tourismus-, Kultur- und Sportministers zu finden. Schließlich wurde der ehemalige Bürgermeister von Montuïri, Jaume Bauzà, ernannt, der jedoch keine engen Verbindungen zur Branche hatte. Sein größter Vorteil war, dass er sich auf Pep Aloy stützen konnte – einen der erfahrensten Tourismusbeamten der Balearen.

Diese Berufung war bereits Aloys vierter Einsatz im Tourismusministerium und insgesamt sein fünftes Amt in einer PP-Regierung. Denn einmal war er auch Generaldirektor für Bildung.

Kein überraschender Abschied

Dass sich Aloy, Schwiegersohn des ehemaligen Präsidenten der Unternehmervereinigung CAEB, Josep Oliver, nun verabschiedet, überrascht seine Weggefährten nicht. Er hatte schon früh angekündigt, die Legislatur nicht zu Ende führen zu wollen, sondern sich konkrete Ziele gesetzt. Tatsächlich war Aloy bereits im Ruhestand, als Prohens ihn bat, nochmals in den Staatsdienst zurückzukehren.

Der studierte Betriebswirt und Verwaltungsfachmann arbeitete von 1979 bis 1994 als Beamter im spanischen Bildungsministerium und übernahm anschließend verschiedene Aufgaben in der Balearen-Regierung. Unter Gabriel Cañellas wurde Aloy Generaldirektor für Tourismusplanung unter den Ministern Jaume Cladera und später auch unter Joan Flaquer. Zudem war er Generaldirektor für Bildung (1996–1997) und Generaldirektor für Tourismusplanung und -ordnung (2003–2007).

Auch in der Kommunalpolitik war er aktiv: Von 2003 bis 2007 war er Bürgermeister von Sencelles mit absoluter Mehrheit. Im Jahr 2011 wurde er zudem Leiter der Fachaufsicht der Balearen-Tourismusagentur (ATB), der Vorgängerinstitution der heutigen Aetib.

Kreativer Kopf hinter mehreren Tourismusgesetzen

Während seiner verschiedenen Amtszeiten spielte Aloy eine zentrale Rolle bei der Ausarbeitung mehrerer Tourismusgesetze – dem von 1999, dem von 2012 und zuletzt bei der 2025 verabschiedeten Reform. Außerdem verantwortete er den Einsatz der EU-Fonds und die Reform des sogenannten Dekrets gegen den Exzess-Tourismus.

Pep Aloy verlässt die Politik, weil er eine Etappe abschließen will – und weil er, der früher ein Kritiker der Ökosteuer war, heute zu ihren entschiedensten Befürwortern zählt. Unter seinen größten Erfolgen nennt er gerne die Gründung der Hotelfachschule der Balearen.

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