Wer über die Partei ASI. (Agrupación Social Independiente, Unabhängige Sozialgruppierung) spricht, kommt an Joaquín Rabasco nicht vorbei. Der frühere Vorsitzende der rechtsliberalen Gruppierung, die der PP in Llucmajor in der vergangenen Legislaturperiode zur Mehrheit verholfen hatte, polarisierte die politische Öffentlichtkeit in Llucmajor. Heute ist Rabasco von der Bildfläche verschwunden – der streitlustige Politiker wurde zusammen mit Ex-Bürgermeister Lluc Tomás wegen Veruntreuung zu einer Haftstrafe verurteilt. Die Koalition mit der PP zerbrach, der einzige ASI-Gemeinderat sitzt seitdem in der Opposition.

In anderen Gemeinen ist ASI nicht vertreten, die Partei stellt aber wieder Kandidaten in Calvià sowie für den Inselrat auf. ASI besteht seit den 80er Jahren und sieht sich als Sprachrohr der forasters auf Mallorca – der zugereisten Festlandspanier und Ausländer. Deren Grundrechte würden unter dem einfluss des Katalanismus mit Füßen getreten, kritisisiert die Partei gebetsmühlenartig. Der Übergang von der Kritik an mallorquinischer Vetternwirtschaft zu Verschwörungstheorien über mafiöse Strukturen auf der Insel ist dabei fließend.