Alles oder nichs: Das ist regelmäßig das Motto der konservativen Volkspartei (Partido Popular, PP) auf den Balearen. Zwar kann sie von sich behaupten, den stärksten Rückhalt in der Bevölkerung zu haben. Doch blieb sie bei den Wahlen 2007 im Regen stehen: Es fehlte ein Sitz zur absoluten Mehrheit, und keine Partei wollte eine Koalition mit ihr eingehen. Der Vorsitzende José Ramón Bauzá setzt deswegen wie auch seine Vorgänger auf eine absolute Mehrheit.

Die PP ist in noch stärkerem Maße eine Volkspartei als die CDU in Deutschland. Wirtschaftsliberale Strömungen sind integriert, eine rechtspopulistische Partei hat neben der PP keine Chance. Die konservative Volkspartei verteidigt die Einheit Spaniens gegen regionalistische Strömungen oder nimmt die traditionellen Rechte der Kirche in Schutz. Auf den Balearen hat sich die Volkspartei vor allem als Befürworter von Modernisierung und Fortschritt profiliert, unter der Regierung Matas (2003-2007) wurde das Straßennetz massiv ausgebaut.

In eine Krise geriet die Partei auf den Inseln wegen zahlreicher Korruptionsskandale, die seit 2007 bekannt wurden. Der jetzige Vorsitzende Bauzá steht nun für eine personell erneuerte Partei und hat alle beschuldigten Politiker von den Listen verbannt. Bei den Mallorca-Deutschen hat sich die PP unter anderem auch durch Beratungsangebote in deutscher Sprache in den Gemeinden beliebt gemacht.