Die Sozialisten auf den Balearen (PSOE, Partido Socialista Obrero Español) sind wahre Krisenmanager. Zwar regiert die mit der SPD vergleichbare Partei seit 2007 auf den Inseln und stellt mit Francesc Antich den Ministerpräsidenten. Allerdings war die PSOE auf eine Regierungskoalition angewiesen, die sich als brüchig erwies. Antich hatte nicht nur eine schwere Wirtschaftskrise zu bewältigen, sondern musste seit dem Frühjahr 2010 auch in der Minderheit regieren.

Die Sozialisten in Spanien sind der natürliche Gegenpol zur konservativen Volkspartei. Der spanische Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero hat Spaniens Gesellschaft radikal modernisiert, vom Abtreibungsrecht über die Homo-Ehe bis hin zum kompromisslosen Kampf gegen Gewalt in der Ehe. Auch den Ausbau des Sozialstaats und des Föderalismus schreibt sich die Partei auf die Fahnen. Im Zuge der Wirtschaftskrise erlebten die Sozialisten jedoch einen beispiellosen Niedergang, und Zapatero hat inzwischen angekündigt, 2012 nicht mehr als Kandidat für das Amt des Spanien-Premiers anzutreten.

Auf den Balearen haben die Sozialisten weniger als im Rest Spaniens mit einem Rückgang der Wählerstimmen zu kämpfen. Allerdings bereitet ihr die Schwäche der Bündnispartner Sorgen, die sie für eine Regierungsmehrheit braucht. Ideologisch steht die PSOE den Regionalparteien auf Mallorca vergleichsweise nah: Die Förderung der katalanischen Sprache hat Priorität. Schwerpunkte ihres Regierungsprogramm sind neben der Sozialpolitik auch die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs oder der soziale Wohnungsbau.