Er könnte der erste schwarze Bürgermeister auf Mallorca werden: Mit ihrem Kandidaten Guillem Balboa erreichte der links-ökologische Parteienverband Més bei den Kommunalwahlen in der Gemeinde Alaró am Sonntag (24.5.) 708 Stimmen und sicherte sich damit drei der insgesamt 13 Sitze im Gemeinderat. Bei den letzten Wahlen im Jahr 2011 hatte die mittlerweile in Més aufgegangene Linkspartei PSM gerade einmal 295 Stimmen erhalten.

Da der bisherige konservative Amtsinhaber Joan Simonet mit der von ihm kurz vor den Wahlen gegründeten neuen Gruppierung "Junts per Alaró" zwar 42 Prozent aller Wählerstimmen einstreichen konnte, dies aber trotzdem nur für sechs Sitze reichte, wird nun wahrscheinlich eine Koalition aus PSOE und Més in der Gemeinde regieren.

Die Sozialisten erhielten mit ihrer Spitzenkandidatin Aina Munar zwar gerade einmal drei Stimmen mehr als Més, werden dafür aber mit vier Sitzen belohnt. Angesichts des knappen Ergebnisses wäre es denkbar, dass die beiden Parteien sich an der vordersten Front des Rathauses abwechseln - und Balboa so zwei Jahre lang Bürgermeister der Gemeinde werden könnte.

Der Sohn des Dichters und äquatorialguineischen Ex-Ministers Juan Balboa Boneke und Bruder von Sängerin Concha Buika könnte so der zweite schwarze Bürgermeister Spaniens (in Villamantilla bei Madrid regiert seit 2007 der ebenfalls dunkelhäutige Juan Antonio de la Morena) und der erste auf den Balearen werden.

Und das ist nicht das einzige Novum in Alaró: Aina Munar wäre die erste Frau, die der Gemeinde vorsteht, und auch die für deutsche Verhältnisse ungewöhnliche geteilte Amtszeit wäre die erste in der Geschichte des Ortes: Seit den ersten demokratischen Wahlen nach dem Tod Francos im Jahr 1979 regierte in Alaró während der je vierjährigen Amtszeiten stets nur eine Partei. /lex