Die Wahlbeteiligung auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln bei den Wahlen zum spanischen Parlament am Sonntag (20.12.) lag bis 18 Uhr bei 52,19 Prozent. Das sind knapp zwei Prozentpunkte mehr als beim Urnengang vor vier Jahren. Damals wurde um diese Zeit eine Wahlbeteiligung von 50,37 Prozent registriert.

Der Wahltag auf den Balearen verläuft bislang ohne Zwischenfälle. Die einzige Anekdote wurde am Morgen in einem Wahllokal in Sant Antoni auf Ibiza vermeldet. Da die eingeteilten Wahlhelfer nicht erschienen waren, mussten kurzerhand die ersten drei Wähler ihren Job übernehmen.

Die balearischen Spitzenkandidaten haben unterdessen bereits ihre Stimme abgegeben. Palmas Ex-Bürgermeister Mateo Isern (Volkspartei, PP) wählte in einem Wahllokal im Zentrum von Palma de Mallorca. "Heute sprechen nicht die Politiker, sondern die Wähler", so Isern gegenüber Journalisten. Ramon Socias, Spitzenkandidat der Sozialisten, gab seine Stimme in seinem Heimatort Sóller im Norden von Mallorca ab. Er sprach sich dafür aus, die Bürger in Zukunft auch außerhalb der Wahlen stärker in die Politik einzubeziehen.

Auch die Kandidaten der beiden neuen Parteien Podemos und Ciudadanos erledigten ihre Bürgerpflicht bereits am Vormittag. Der ehemalige Richter Juan Pedro Yllanes (Podemos), erschien im Wahllokal in Palmanova (Palma) und sprach von einem "sehr emotionalen Moment". Yllanes war der Überraschungskandidat und verzichtet wegen seines Einstiegs in die Politik darauf, im Januar dem Prozess Nóos vorzusitzen, in dem sich unter anderem die Schwester des spanischen Königs, Infantin Cristina, verantworten muss. In Santa Eugènia unterdessen gab Fernando Navarro (Ciudadanos) seine Stimme ab. Auch er sprach sich dafür aus, heute statt den Politikern die Wähler zu Wort kommen zu lassen.

Wahllexikon: Von A wie Ausländer bis Z wie Zensus

Antoni Verger, Spitzenkandidat der Regionalpartei Més per Mallorca, die erstmals in das spanische Parlament gewählt werden könnte, sprach angesichts der sich anbahnenden Änderungen im Parteienspektrum von einer Zäsur in der spanischen Demokratie. Es werde tiefgreifende Veränderung geben. /ff