Mit den Wahlen für das EU-Parlament können die spanischen Sozialisten sehr zufrieden sein. Das gute Wahlergebnis für den sozialistischen Spitzenkandidaten Josep Borrell - als ehemaliger EU-Parlaments-Vorsitzender ein versierter EU-Politiker - stärkt auch die Partei von Pedro Sánchez, die bereits bei den spanischen Parlamentswahlen einen Monat zuvor als stärkste Kraft hervorgegangen war.

Die spanischen Sozialisten erlangen 20 Sitze (6 mehr als 2014) im EU-Parlament und stellen damit eine starke Gruppe innerhalb der sozialdemokratischen Fraktion S&D, zu der auch die deutsche SPD gehört.

Die konservative PP verlor hingegen vier Sitze im Vergleich zu den letzten EU-Wahlen und kommt auf zwölf Sitze. Im EU-Parlament gehören sie der Europäischen Volkspartei an, zu der die deutschen Parteien CDU und CSU gehören.

Ciudadanos zieht mit acht Abgeordneten ins EU-Parlament ein, in die Fraktion ALDE, zu der die deutsche FDP gehört.

Die Linkspartei Unidas Podemos Cambiar Europa entsendet fünf Vertreter in die europäische Konföderale Fraktion der Vereinten Europäischen Linken (GUE-NGL). Dort treffen sie auf die Vertreter der deutschen Partei Die Linke.

Mit drei Vox-Abgeordneten ziehen erstmals auch rechtsextreme spanische Politiker ins europäische Parlament ein.

Regionalistische Parteien aus Spanien werden insgesamt sechs Vertreter ins EU-Parlament entsenden. Am meisten Stimmen von ihnen bekamen die katalanischen Separatisten. Der Spitzenkandidat von Junts per Catalunya, Carles Puigdemont, wird in den kommenden Tagen noch viel Medienaufmerksamkeit bekommen. Der nach Belgien geflüchtete ehemalige katalanische Minsterpräsident ist in Spanien wegen mutmaßlicher Rebellion angeklagt. /tg