Von W. J. Lanek

Jetzt im Frühling ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um sein Schwimmbad für die bevorstehende Pool-Saison wieder startklar zu bekommen: Umwälzpumpen, Filter, Skimmer, Licht, etc. sollten einer peniblen Überprüfung und wenn nötig auch Reparatur unterzogen wegen. Dabei gilt: Je besser man seinen Pool im vergangenen Sommer gewartet hat, umso weniger hat man jetzt zu tun.

Kein Wunder auch, dass sich viele Poolbesitzer im Laufe der Zeit eine Abdeckung zugelegt haben, hilft sie doch, den Pool in den Wintermonaten vor Dreck und Schmutzwasser zu schützen. Ohne Abdeckung benötigt jedes Schwimmbad eine besondere Pflege und Überwachung.

War das Wasser zu Saisonende abgelassen worden, bietet sich jetzt die Möglichkeit, kleinere Reparaturen vorzunehmen oder größere Veränderungen oder Umbauten in Erwägung zu ziehen. Was aber keineswegs bedeutet, dass es ratsam ist, seinen Pool vor dem Winter generell abzulassen. Im Gegenteil. Ein monatelang trockenstehender Pool kann je nach Bauweise und Standort unter Umständen zu bautechnischen oder oftmals zu statischen Problemen im Becken führen. Nach längerer Zeit ohne Wasser und unter Sonnenschein dürfte zudem auch der Belag Schaden genommen haben.

Ist das Wasser aber abgelassen worden, bietet sich jetzt die Gelegenheit, Beläge auszuflicken, Treppen oder sogar Gegenstromanlagen einzubauen. Auch ein metallener Handlauf am Beckenrand lässt sich so leichter anbauen. Gleiches gilt für die Reparatur von Unterwasserleuchten. Beides kann man zwar auch bei vollem Becken erledigen, aber im Trockenen lassen sich solche Arbeiten natürlich sehr viel einfacher und vor allem schneller durchführen.

Mosaiksteinchen überprüfen

Handelt es sich um einen Pool älteren Baujahrs, sollte seine Trockenlegung für eine Neuverfugung genutzt werden. Auf jeden Fall ist es sinnvoll, den Mosaikbelag auf locker gewordene Steinchen zu untersuchen. Oftmals sind es nur kleine Absplitterungen am Belag, die über Nacht zu üblen Leckagen führen. Auch werden durch überdosiertes oder falsches Beimengen von Chlorpräparaten die Fugen oftmals ausgeätzt, was später zum Ansatz für Algenkulturen führt. Grundsätzlich sollte alle Arbeiten, bei denen im Pool ausgebessert, verfugt oder gemauert werden muss, zügig durchgeführt werden. Grund: Je eher das Becken wieder unter Wasser steht, umso weniger anfällig sind Reparaturstellen für erneute Beschädigungen durch Hitze und Trockenheit.

Je nach Art der Ausbesserung müssen unterschiedliche Materialen eingesetzt werden, deren Angebot in den vergangenen Jahren beachtlich gewachsen ist. So gibt es heutzutage schon Fugen-, Klebe- und Kittmassen, die selbst unter Wasser aushärten. Damit lassen sich kleinere Reparaturen kinderleicht selbst ausführen. Kompliziertere Arbeiten an Belägen oder Aggregaten sollte man aber eher Fachleuten überlassen.

In jedem Fall sollte ein leeres Becken vor dem Auffüllen sorgsam nach Anzeichen von Schwarzalgen oder Rückständen untersucht werden, dann gründlich gesäubert und vorsorglich mit einem Antialgenmittel präpariert werden. Sobald dafür ýharte Chemie" angewendet werden muss, sollte für diese Aufgabe grundsätzlich ein Spezialist herangezogen werden. Dunkle Schlieren und hartnäckige Rückstände von Sonnencremes und Kosmetika an den Poolrändern lassen sich jetzt noch entfernen, ohne dass später im vollen Pool chemische Reiniger ins Wasser geschüttet werden muss.

pH-Wert kontrollieren

Es versteht sich von selbst, dass das frische Wasser unverzüglich behandelt werden muss. In unbehandeltem Wasser würden sich mit steigenden Temperaturen langsam, aber sicher Algen, Bakterien oder Keime aufbauen. Es gibt zwar immer wieder neue Mittel und Methoden zu Behandlung von Poolwasser. Ohne zwingenden Grund sollte man ein einmal erprobtes Verfahren aber nicht ändern. Ständig gepflegtes Poolwasser muss daher auch nach dem Winter nicht gewechselt werden.

Ist das Wasser einmal von schwimmenden Schmutzteilchen und Trübstoffen befreit, muss es in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Als primärer und bedeutender Faktor gilt die Sorge um den richtigen pH-Wert, beziehungsweise des Säuregehaltes. Ideale Werte liegen (jahraus-jahrein), zwischen 7,2 und 7,6 ppm; bei Werten darunter wird das Wasser sauer und bei Werten darüber kann es sogar zu Materialschäden kommen. Werte darüber reduzieren auch die Chlorwirkung: liegt ein Wert über 7,6 ppm, so nimmt die Wirkung stark ab, außerdem wird durch die Zugabe von ýpH-Minus-Mitteln" der effektive pH-Wert gesenkt, durch Zugabe von ýpH-Plus-Mitteln" hingegen angehoben. Frisch nachgefülltes Wasser lässt die Werte sinken und eine zunehmende Erwärmung sowie vermehrter Badebetrieb die Werte steigen.

Eine regelmäßige Kontrolle und der Erhalt richtiger pH-Werte sind das ganze Jahr hindurch von allergrößter Wichtigkeit. Dabei ist auf eine Grundregel zu achten: pH-Werte werden immer morgens gemessen, Chlorwerte dagegen immer nur abends. Auch sollte nicht vergessen werden, dass vernachlässigte Intervalle der Pflege- und Unterhaltsabläufe mit Gewissheit Mehrarbeit und mitunter auch Schäden mit Mehrkosten nach sich ziehen.