Von W. J. Lanek

Hat das Poolwasser die Winter­monate nicht sauber überlebt, ist es also ýgekippt", muss wahrscheinlich eine Stoßchlorierung durchgeführt werden. Grünliches, trübes und undurchsichtiges Wasser deutet auf eine Veralgung hin, braunes auf starke Verschmutzung. Erstgenanntes ist ernster zu nehmen, weil ývergessene" Algen unter Umständen resistent werden und schlimmstenfalls zum totalen Wasseraustausch führen können.

Dann schon lieber den Chlorstoß - und der beginnt mit dem Aufbau korrekter pH-Werte. Erst danach wird der Chlorgehalt im Becken mittels Granulat oder Flüssigchlor auf 2,0 ppm erhöht und die Umwälzpumpe eingeschaltet. Je nach Grad der Verschmutzung, des Beckeninhaltes und der Filterleistung kann sich dieser Vorgang über Tage hinziehen. Unter den gleichen Aspekten ist der Druck im Sandfilterbehälter unter Kontrolle zu halten (bei Druckanstieg rückspülen!), damit abgetötete Algen und Bakterien restlos entfernt werden. Währenddessen ist darauf zu achten, dass der Chlorwert nicht unter 0,5 ppm absinkt und stets der richtige pH-Wert erhalten bleibt.

Absolute Vorsicht ist beim Umgang mit Chlorpräparaten angesagt! Chlor reizt Atmungsorgane und Augen; Chlorgas ist sehr gefährlich; also niemals an Chlorbehältern oder aufgelösten Chlor­tabletten riechen. Ist das Wasser klar und sind Rückstände im Becken mit dem Bodensauger entfernt, kann der gewohnte Pflegerhythmus nach bewährten Methoden wieder aufgenommen werden.

Wasseroberfläche sauber halten

Das oberste Gebot aller Poolpflege gilt das ganze Jahr hindurch: die gründliche Reinigung von Wasseroberfläche und ­Beckenboden. Besonders aufschwimmende Verschmutzung gelangt sonst bei jedem Pumpenlauf in die Filteranlage. Der Einbau eines zusätzlichen Filters in den Skimmerkorb kann Wunder vollbringen.

Der ýFrühlingsstart" für den Pool wird also mit einer Totalreinigung, respektive mit der Klärung des Wassers den Anfang nehmen. Weil im sauber gehaltenen Pool über die kühle Jahreszeit hindurch nicht mit Algenbefall zu rechnen war, dürfte die Trübung des Wassers höchstwahrscheinlich auf verschiedene Schwebestoffe zurückzuführen sein. Ist die Wasseroberfläche mit dem Kescher saubergefischt, wird der am Beckenboden abgelagerte Schmutz mit der Bodenbürste zusammengekehrt.

Jetzt lohnt es sich, den Schmutz mit dem Bodensauger nicht über die Filteranlage abzusaugen, sondern direkt in den Ablauf zu leiten. Damit gelangt nämlich eine konzentrierte Ablagerung gar nicht erst in den Sandfilter. Und das geht so: Pumpenmotor ausschalten; Hauptschalter in Position ENTLEEREN, Bodenventil ZU; Skimmerventil ZU; Saugventil AUF; Motor einschalten. Der abgesaugte Schmutz gelangt jetzt nicht mehr in den Filterkreislauf, sondern wird direkt in den Ablauf geleitet.

Erst nachdem die grobe Verschmutzung gründlich entfernt ist, gelangt die Umwälzanlage zum Einsatz. Trübstoffe, Schmutzpartikel oder andere Schwebestoffe sind oft so fein, dass sie die Filteranlage nicht aufzunehmen vermag, deswegen müssen sie zuvor durch ein Flockierungsmittel gebunden sein. Bei diesem Vorgang werden Schwebestoffteile verflockt und in kompakter Konsistenz im Sandfilter zurückgehalten. Flockierungs-Chemikalien lassen sich entsprechend den Verwendungs- und Dosierungsanleitungen der Mittel gut den Verhältnissen angleichen. Nach etwa bis zu zwei Tagen Ruhezeit (Anweisungen genau beachten!) lässt sich die abgebundene, am Beckenboden deutlich erkennbare Schicht rückstandslos mit dem Bodensauger entfernen. Geschieht das über die Filteranlage, gilt ein wichtiger Hinweis: Durch die Bindung der Partikel kann der Filtersand stocken und der Druck in der Anlage aufgebaut werden; steigt dann der Manometerdruck um 0,2 bar an, muss der Pumpenlauf unterbrochen und nach üblichem Verfahren in den grünen Anzeigebereich rückgespült werden.

Filtersand auflockern

Stand die Umwälzanlage über mehrere Monate hinweg still, empfiehlt es sich, vor erneuter Inbetriebnahme den Deckel des Sandfilters abzuschrauben und den Sand von Hand aufzulockern. Das bedarf einiger Aufmerksamkeit, weil zuvor Ventile geschlossen und alle Vorkehrungen gegen ein Überlaufen getroffen werden müssen. Ist bekannt, dass der Filtersand schon über einige Zeit hinaus nicht gewechselt worden war (übliche Intervalle liegen zwischen drei und fünf Jahren), sollte man vor Abnehmen des Deckels kurz rückspülen, um den Sand zu durchnässen. Dabei strömt das Wasser in umgekehrter Richtung durch den Filter, und der Sand wird aufgelockert. Nach gutem Durchmischen des Filtersandes von Hand (bis zum Ellenbogen im Sand rühren), wird der Deckel vorsichtig auf den richtigen Sitz der Gummidichtung wieder festgeschraubt. Geprüft und gereinigt werden auch (immer erst nach Schließen der Ventile) Haarfilter und dessen Dichtungsring.

Zuletzt der Systemcheck

Um die Zuverlässigkeit der Aufbereitungsanlage zu gewährleisten, ist noch ein Check des spezifischen Systems angebracht. Wegen der Vielfalt der angewandten Verfahren kann aber nur empfohlen werden, genau nach den Richtlinien der Hersteller vorzugehen. Im Zweifelsfalle wird der Lieferant der Anlage als die sicherste Quelle gelten.

Hier aber ein nützlicher Hinweis für die Verwender einer Kupfer-Elektrolyse: Unansehnliche Elektroden verheißen noch längst nicht Übles und erst recht nicht, dass sie neu angeschafft werden müssen. Die Elektroden lassen sich mit einer Rohrzange behutsam herausdrehen (vorher Ventile schließen) und geputzt wieder eindrehen.

Prophylaxen und Umwälzmethoden werden stets an angewandte Systeme und temporäre Umgebungstemperaturen gebunden bleiben. Stimmen alle Messwerte, fehlen nur noch ein paar Stunden Pumpenlauf in Filterstellung, um das Poolwasser für kommende Badefreuden aufzubereiten.