Röhrenfernseher sind out. Die sperrigen Geräte werden - wenn überhaupt - nur noch als Restposten verramscht. Nicht, weil sie schlecht sind. Sie sind einfach nicht mehr zeitgemäß und für die allermeisten Anwendungen der digitalen Fernsehwelt ungeeignet. Die Apparate müssen heute einiges mehr können als flimmern. Multimedia­tauglich müssen die Geräte sein - und das in der bestmöglichen Qualität. Ab Ende dieses Jahres wird das spanische Fernsehprogramm nicht mehr über eine herkömmliche analoge Antenne zu empfangen sein. Auch deswegen überlegen sich viele Menschen, ein neues Gerät anzuschaffen, das bereits auf die digitale Fernsehzukunft vorbereitet ist. Dabei sind manche Klippen zu umschiffen. Die MZ führt Sie durch das Fach­chinesisch der Fernsehtechnik und sagt Ihnen, worauf Sie beim Kauf eines neuen Flat-TV oder bei der Umrüstung ihres alten Apparates auf den Digitalempfang achten sollten.

LCD oder Plasma?

Die moderne TV-Generation spaltet sich bezüglich ihrer Bildschirme in zwei Lager. „Die große Mehrheit der Bildschirme basiert auf LCD-Technik“, weiß Adrian Gruia, vom Loewe-Center in Palma. Diese habe gegenüber den Plasma-Fernsehern den Vorteil, dass sie weniger Strom verbrauche und deutlich langlebiger sei. „Ein Plasma-Fernseher hat eine Lebensdauer von etwa 35.000 Stunden. Ein LCD-Gerät die doppelte.“ Dafür haben Plasma-Fernseher noch eine etwas bessere Bildqualität. Allerdings seien sie bezüglich ihres Standorts heikel. „Plasma-Bildschirme spiegeln, LCDs nicht.“

Was bedeutet Full HD?

HD bedeutet High Definition, also hochauflösend. Die derzeitige maximale Bildauflösung bei Fernsehern beträgt 1.920 mal 1.080 Bildpunkte. Wenn ein Gerät über diese Auflösung verfügt, wird es als Full-HD-Fernseher bezeichnet. „Fernseher mit einer seitlichen Auflösung ab 720 Bildpunkten gelten als hochauflösend, also HD-tauglich.“

Was bedeutet HD-Ready?

Fernseher, für die mit der Bezeichnung HD-Ready geworben wird, geben hochauflösende Bilder von Zweitgeräten wieder. Das heißt, über eine spezie­lle Scart-Buchse (siehe HDMI) werden DVD-Spieler oder Spielekonsolen angeschlossen, die hochauflösende Bilder erzeugen, beziehungsweise verarbeiten und diese an den Bildschirm weitergeben.

Was bedeutet HDMI?

HDMI ist die Abkürzung für High Definition Multimedia Interface. Sie ersetzen die bisher üblichen Scartbuchsen, mit denen Zweit- und Drittgeräte an den Fernseher angeschlossen werden. Mit HDMI-Buchsen können Bilder in Full-HD-Qualität reproduziert werden. Sie sind auch für andere Techniken wie die Wiedergabe des neuen Aufnahmeformats Blue Ray sowie die neuesten Spielegenerationen geeignet.

Wie groß muss ein TV sein?

Die Größe eines Fernsehers hängt vom persönlichen Geschmack, der Raumgröße und dem Geldbeutel ab. Die übliche Spanne der Geräte, so Gruia, liege zwischen 15 und 52 Zoll Bildschirmdiagonale. „Am meisten werden bei uns Fernseher mit einer Bildschirmgröße von 32 bis 40 Zoll gekauft.“ Je nachdem wie groß der Fernseher ist, sollte auf seine HD-Fähigkeiten geachtet werden. „Bei 32 Zoll reichen Auflösungen ab 720 Bildpunkten. Größere Modelle sollten auf jeden Fall über Full HD verfügen.“ Auch sollte man unbedingt darauf achten, das Fernsehbild vor dem Kauf aus jener Distanz zu begutachten, von der man es auch zu Hause betrachten wird. „Wenn man sich an einem großen Fernsehbildschirm die Nase plattdrückt, wird dieser immer eine relativ schlechte Bildqualität haben, da selbst bei Full HD auf einem 52-Zoll-Bildschirm im Vergleich zu einem 32er die einzelnen Punkte relativ groß sind. Es gibt einfach nicht mehr als maximal 1920 x 1080 Punkte.“ Die ideale Entfernung für das Betrachten eines Fernsehbildes entspricht der vierfachen Bilddiagonale. Bei einem 52-Zoller steht das Sofa also am besten gut fünf Meter vom Fernseher entfernt.

Kontrastverhalten

„Angaben zu Kontrast- und Helligkeitswerten können vernachlässigt werden. Je größer der Bildschirm, umso höher der Kontrast. Bei den allermeisten Geräten ist ein Kontrast- umfang von 3.000 bis 5.000:1 mehr als ausreichend. Ein Helligkeitswert von 500 reicht locker.“

Taktfrequenz

Die Bildwiederholungsrate wird in Hertz angeben. Meistens liegt diese bei 50 Hertz, der Wechselstromfrequenz. Bessere Geräte sind auf 100, Ausnahmen auf 200 Hertz getaktet. Je höher die Bildfrequenz, umso geringer das Flimmern. „Das ist vor allem bei LCD-Schirmen wichtig. Plasma-Fernseher reagieren da toleranter.“

Was ist TDT?

TDT ist die Abkürzung für Televisión Digital Terrestre. Das heißt, Fernsehprogramme werden digital, aber nicht über Satellit ausgestrahlt. Anfang 2010 werden alle spanischen Sender nur noch digital zu empfangen sein. Die bisherigen analogen Antennen können aber oftmals mit den TDT-Empfangsgeräten weiterverwendet werden. Die meisten neuen Fernsehapparate haben bereits einen TDT-Empfänger eingebaut und sind damit auf die Umstellung vorbereitet. Allerdings muss bedacht werden, dass TDT in Spanien nicht automatisch auch HD-Qualität bedeutet. „TDT ist zwar digitales Fernsehen, aber in Spanien gibt es nur ein Programm bei Canal + und einen kleinen Sender in Katalonien, die ihr Programm in High Definition ausstrahlen.“ Dies werde wohl auch erst einmal so bleiben. Mit einer Parabolantenne, einem HD-fähigen Receiver und den entsprechenden HDMI-Buchsen können über den Astra-Satelliten jedoch auch in Spanien deutsche Sender in hochauflösender Qualität empfangen werden.

TDT für alte Fernseher

Jeder Fernseher, ob Röhre oder Flachbildschirm, kann auf TDT umgerüstet werden, sofern er über einen Scartanschluss verfügt. Einfach den TDT-Empfänger (billige Geräte gibt es ab 20 Euro) mit der Scartbuchse des Fernsehers verbinden und das TDT-Gerät an eine Antenne (entweder bereits vorhandene oder Zimmerantenne) anschließen.