Süße Schneeflocken

Neules ist eigentlich das mallorquinische Wort für Schneeflocken. Während wir auf der Insel zwar selten weiße Weihnachten erleben, werden die Schneeflocken in den Bäckereien um diese Zeit immer häufiger. Dabei hat neules eine doppelte Bedeutung. Einmal werden die weißen Oblaten (die wir in Deutschland häufig für Makronen benutzen) neules genannt. Andererseits sind sie auch ein spezielles Weihnachtsgebäck aus einem gerollten Teig.

Zutaten:

50 g Weizenmehl

3 Eiweiß

100 g Zucker

eine Prise Salz

60 g Schmalz

Zubereitung:

Eiweiß und Zucker schlagen, bis es fast zu Eischnee wird. Weiterrühren und dabei nach und nach Mehl und Schmalz untermischen. Den recht flüssigen Teig esslöffelweise auf das eingefettete und mit Mehl bestreute Backblech geben, wo er zu einem dünnen fast durchsichtigen Oval zerlaufen sollte. Bei 180 Grad und vorgeheiztem Ofen 6 bis 8 Minuten backen, bis die Masse goldbraun wird. Aus dem Ofen nehmen und sofort mit einem Metallheber vom Blech nehmen. Bevor die neules kalt werden, zigarrenförmig aufrollen und auskühlen lassen. Schmeckt pur, zum Kaffee und Tee oder zum Löffeln von Eis oder Nachtisch.

Coca de torró

Zutaten:

6 große neules (große Oblaten, gibt es in der Weihnachtszeit in den Bäckereien zu kaufen)

1/2 kg Mandeln, roh und geschält

400 g Zucker

eine Orange

1 Zitrone,

ungespritzt

Zimt, gemahlen

Zubereitung:

Die Mandeln mit kochendem Wasser überbrühen, bis sich die feine Haut abziehen lässt. Die geschälten und getrockneten weißen Mandelkerne zerhacken oder im Mörser zerstoßen. Die Schale der Orange mit einer Reibe abraspeln. Den Rest der Orange auspressen. Mandelmasse, Orangenschale, Orangensaft mit Zucker und Zimt zu einem Teig vermischen. Die Menge auf drei große Oblaten geben und jeweils mit einer weiteren Oblate abdecken und andrücken, bis die Masse den Oblatenrand erreicht. Den Rand mit feuchten Fingern andrücken, bis die Masse gleichmäßig unter den beiden Oblaten verteilt ist. Fertig ist die Weihnachtsspezialität. Mallorquinischer geht kaum.

Kartoffel-Anis-Brot

Es klingt ziemlich schräg, aber auch die Mallorquiner haben ihre ganz eigene Brot-Tradition. Die das ganze Jahr über erhältliche coca de patata – eine Art süßes Brötchen aus Kartoffelteig – wird zu den Festtagen im Dezember und Januar größer gebacken und mit Anis verfeinert. In hiesigen Bäckereien findet man sie als coca de anís. Wie man sie zu Hause zubereitet, verrät Paquita Tomás, die Fernsehköchin vom TV-Sender der Balearen, IB3.

Zutaten:

400 g Kartoffeln (eher mehlig)

150 g Zucker

6 Eier

Schale einer Zitrone, ungespritzt

Zimt

Anis

Schmalz

Zubereitung:

Die Kartoffeln mit Schale im Ofen garen (etwa 40 Minuten). Herausnehmen, etwas abkühlen lassen und pellen. Die geschälten Kartoffeln mit einer Gabel in einer Schale zerdrücken. Anschließend die Eier aufschlagen und dabei Eiweiß und Eigelb voneinander trennen. Das Eiweiß zu Schaum schlagen und kurz in den Kühlschrank stellen. Das Eigelb unter den Kartoffelbrei rühren. Die Zitronenschale reiben und zusammen mit Zucker, Zimt und Anis in den Brei rühren. Dann den Eiweißschaum unterheben. In eine mit Schmalz eingeriebene Backform geben. Bei 180 Grad etwa 40 Minuten backen lassen.

Mallorquinische Kekse

Die typischen mallorquinischen Blechkekse heißen crespells. Sie sind unseren Weihnachtsplätzchen ziemlich ähnlich, werden aber eigentlich eher zu Ostern gemacht. Wer es jedoch nicht lassen kann, kann die crespells aber auch im Advent probieren (nur nicht dem mallorquinischen Nachbarn anbieten, schließlich würden Sie in Deutschland ja auch keine Ostereier zum Adventskaffee mitbringen).

Crespells

(Osterkekse)

Zutaten:

1 kg Mehl

400 g Zucker

1 Prise Salz

2 Eier

etwas Milch oder Wasser

1 Würfel frische Hefe

Puderzucker

Zubereitung:

Das Mehl in einer Schale aufhäufen. Darin einen Krater formen und die Hefe hineinbröseln. Anschließend Zucker, Salz, Eier und die Milch dazugeben. Gut vermischen, ohne den Teig unnötig lange zu kneten. Mit feuchtem Tuch abdecken und den Teig eine Viertelstunde gehen lassen. Anschließend den Teig auf der Arbeitsfläche ein Zentimeter dick ausrollen. Ausstechen oder in Quadrate schneiden und mit der Gabel ein paar Mal anstechen. Im vorgeheiztem Backofen bei 180 Grad 20 bis 30 Minuten backen lassen. Mit Puderzucker bestreuen.

Zum Nachtisch:Mandelmilchund Mandeleis

Weihnachtszeit ist Mandelzeit. Viele typische Gerichte, Nachspeisen und Gebäckteile sind aus Mandeln gemacht. Und für viele mallorquinische Familien gehört das Ernten oder Einsammeln der emblematischen Hülsenfrucht in der Vorweihnachtszeit zum Familienbrauch. In einigen Dörfern gibt es sogar Mühlen, die speziell zu dieser Jahreszeit die von den Familien mitgebrachten Mandeln mahlen. „Daraus machen wir dann zu Hause Mandelmilch", schwärmt ein zwölfjähriges Mädchen aus Bunyola. Und die Mutter fügt hinzu: „Das gibt es nur zu dieser Jahreszeit, und den Brauch kenne ich schon von meinen Großeltern." Wem die Mandelmilch zu schwer im Magen liegt, kann stattdessen selbst gemachtes mallorquinisches Mandeleis zum Nachtisch anbieten.

Mandelmilch

(Llet d´ametlles)

Zutaten:

500 g rohe Mandeln

200 g Zucker

1 Liter Wasser (Quell-, kein ge­chlortes Leitungswasser), ein großes Stück Zitronenschale (ungespritzt)

Zubereitung: Die Mandeln schälen, also die feine braune Haut entfernen, bis der nackte weiße Mandelkern übrig bleibt. Dazu brüht man sie am besten mit heißem Wasser über und lässt sie kurz abkühlen. Die Mandeln zusammen mit der klein geschnittenen Zitronenschale mit einem Mörser zu einer feinen Paste zerstampfen oder in einer geeigneten Mühle mahlen. Die Paste in einen Krug geben, das Wasser und den Zucker hinzugeben und gut verrühren. Die Flüssigkeit durch ein Sieb gießen, so dass störende Bröckchen und die geriebene Zitronenschale herausgefiltert werden. Kalt servieren.

Mandeleis

(Gelat d´ametlla)

Zutaten:

1 Liter Milch

250 g rohe Mandeln

500 g Zucker

Schale einer Zitrone

eine halbe Zimtstange

Milch mit Zimt, Zucker und Zitronenschale aufkochen. Haut abschöpfen und die Milch durch ein Sieb gießen. Abkühlen lassen. Mandeln mit einer Küchenmaschine zu einer Masse zermahlen, aber ohne dass sich das Öl trennt. Alles gut mit der Milch vermischen und noch mal durch ein Sieb gießen. Im Tiefkühlfach frieren lassen. Fertig.