Los geht die Tour im Ortszentrum von Santa Eugènia auf Mallorca, an der Bar Can Prim, wo man nach der Wanderung einkehren kann (Montags geschlossen). Man geht von der schönen Placa Bernat de Santa Eugènia aus in Richtung Caixa-Filiale, am Brunnen vorbei und biegt links auf den Carrer des Puig ab; „Es Puig“ (der Gipfel) ist hier schon ausgeschildert. Der Weg führt an der Bibliothek bergauf. Man sieht eine Treppe, der man bis zur nächsten Kreuzung folgt. Nach einem steinigen Stück ohne richtigen Weg quert man eine weitere kleine Straße.

Weiter geradeaus geht es nun auf einem Karrenweg steil nach oben. Man passiert einzeln stehende Häuser, bis man auf einer Kuppe vor zwei Steinpfosten steht. Diese markierten wohl ursprünglich den Zugang zu einer Finca. Rechts von den Pfosten führt ein schmaler Weg weiter bergauf durch Mastixgebüsch und bietet herrliche Aussichten auf das Umland. Es lohnt sich, stehen zu bleiben und zurückzuschauen. Rund fünf Minuten nach der Abzweigung kann man links an einer Felskante bis zur Bucht von Palma sehen.

Zur Grotte der Jungfrau

Ein Ufo auf dem Berg

Nach wenigen Minuten ist dann „das Ufo“ erreicht. So wird im Dorf ein altes Ausflugsboot genannt. Es eignet sich hervorragend für Fotos, auf dem die Protagonisten aus den ausgesägten Fenstern wie aus einem Cockpit herausschauen. Das Boot hatte Ende der 1960er der Besitzer des Geländes per Traktor auf den Berg geschleift, aus Ärger darüber, dass er dort kein Haus errichten durfte. Ursprünglich war das Boot aufgebockt und weithin sichtbar, die Stützen aber brachen im Laufe der Zeit weg.

Man folgt dem schmalen Pfad weiter und gelangt nach zehn Minuten an eine Weggabelung. Links führt ein Weg, den man später nehmen wird, in eine kleine Schlucht. Zunächst aber geht es geradeaus, und nach einem kurzen Anstieg ist das Monument al Sagrat Cor de Jesús auf dem Puig de Santa Eugènia (245 m) erreicht, ein Kreuz, das man schon vom „Ufo“ aus sehen konnte. Das Monument hatte 1950 die Besitzerin der possessió Son Mascaró in Auftrag gegeben, aus Dank dafür, dass niemand aus ihrer Familie im Spanischen Bürgerkrieg (1936–1939) ums Leben kam. Neben zwei Engeln prangt auch das Familienwappen auf dem Kreuz. Heute gehört das Gelände der Gemeinde Santa Eugènia. Es bietet sich ein fantastischer Ausblick auf weite Teile der Serra de Tramuntana, das Teix-Massiv, die Serra d’Alfàbia, die Serra de sa Rateta, den Penyal Migdia, den Puig Major, den Puig de Massanella und den Puig Tomir. Auch die Fernsicht auf die Bucht von Alcúdia sowie Formentor, Sa Victòria und Ferrutx ist beeindruckend.

Zurück an der Weggabelung steigt man in die kleine Schlucht Portell Estret hinab und hält sich auf dem Hauptweg geradeaus. Es zweigen links und rechts kleine Pfade ab, die man ignoriert. Man geht auf ein Haus zu und dort links an dessen Zaun entlang bis zu einer asphaltierten Straße.

Wenn man auf den Puig de Santa Eugènia zurückschaut, kann man mehrere Höhlen ausmachen, die schon in der ersten Bronzezeit von 2200 bis 1400 v. Chr bewohnt waren.

An der Straße geht es dann rechts weiter, bis man an eine kleine Kreuzung kommt und scharf nach links abbiegt. Kurz danach folgt rechts ein Haus und ein kleiner Parkplatz. Man hält sich links und biegt danach rechts auf einen Waldweg ab, der anfangs moderat, dann immer steiler den Berg hinaufführt. Nach rund zehn Minuten sieht man die ersten Ferienhäuser im Wald. Man hält sich an einer Weggabelung links und trifft auf ein Gebäude mit großem Gehege für Geflügel, das man umrundet. Man folgt dem Hauptweg, es geht bald in Kehren bergab.

Nach etwa 15 Minuten erreicht man ein Tor mit einem Durchgang für Fußgänger und steht in der kleinen Siedlung Ses Olleries. Der Name verweist auf frühere Töpfereien. An der Straße nach links begibt man sich in Richtung Santa Eugènia. Nach etwa 15 Minuten auf der wenig befahrenen Straße findet sich links ein unscheinbares Tor und ein Schild „Sa Cova de Lourdes“. Eine Steintreppe führt über 118 Stufen zwischen Mandelbäumen hinauf.

Die Grotte der Jungfrau ist eine kaum bekannte Kuriosität. Die Marien-Statue ließ 1920 der damalige Pfarrer in die Höhle stellen. Mitunter sieht man in der Nähe Besucher auf Steinbänken sitzen und beten. Maria zu Füßen befindet sich eine Figur der jungen Bernadette. Ihr soll die Heilige Jungfrau erschienen sein. Der Platz vor der Höhle bietet eine fantastische Aussicht auf Randa und Gelegenheit für ein weiteres Päuschen.

Nachdem man die Treppe wieder hinabgestiegen ist, biegt man auf der Straße nach links ab. In wenigen Minuten ist man am Ortsrand. Am Stoppschild geht es rechts die Straße bergab – müde Wanderer können hier auch geradewegs zur Bar Can Prim hinter der imposanten Pfarrkirche weiterziehen. Wir folgen dem Carrer de ses Monges rund 300 Meter bergab und biegen an der nächsten Kreuzung auf den wenig befahrenen Camí de na So na Rossa nach links ab. Nach fünf Minuten überqueren wir eine der Straßen nach Santa Eugènia. Nach weiteren fünf Minuten geht es links auf den Camí de Muntanya. Nach wenigen Minuten erreichen wir den einzigen jüdischen Friedhof Mallorcas, der neben dem christlichen liegt. Er ist meistens verschlossen, aber man kann einen Blick durch das schmiedeeiserne Tor werfen.

Die Mühlen von Es Puget

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Wir gehen links entlang auf dem Camí del Cementeri, biegen kurz dahinter bei einer Lagerhalle erst rechts und sofort wieder links auf einen geschotterten Fußweg ab, der leicht bergauf führt, und kommen im Ortsteil Es Puget auf dem gleichnamigen Platz heraus. Hier fallen drei Getreidemühlen auf, von denen nur noch die Molí de can Camarada Flügel hat. Die der anderen beiden wurden abmontiert, als die Mühlen Anfang der 20er-Jahre den Betrieb einstellten. Wir überqueren den Platz, halten uns leicht rechts und biegen in den Carrer de Ramon Llull ab. An dessen Ende gelangt man zu einer Zisterne, nach der auch die Straße links benannt ist: Bis in die 50er hinein lieferte s’Aljub den Dorfbewohnern einen Großteil des Wassers.

Wir nehmen den Carrer Major, der bergauf bis zum Ausgangspunkt der Wanderung führt. Auf halbem Weg lohnt sich ein Abstecher bei dem Durchgang Carreró de Can Tofól in eine Seitenstraße zur Pizzeria Benibizari liegt. Der Name stammt aus islamischer Zeit, als sich rund um die heutige Pizzeria ein Gehöft befand. Santa Eugènia wurde erst im Mittelalter nach der Familie Bernat de Santa Eugènia benannt.