Temperaturen von bis zu 26 Grad und Sonne satt: Mallorca ist, zumindest theoretisch, längst bereit für die Sommersaison. Wegen Verzögerungen bei Genehmigungen und Co. können einigen Gemeinden der Insel derzeit jedoch noch nicht alle Stranddienste wie Liegen- oder Sonnenschirm-Verleih anbieten. Ein Überblick über die aktuelle Situation in den Haupt-Urlaubergebieten:

Osten: Endgültige Genehmigungen fehlen noch

Die Strände von Son Servera werden ab der ersten Maiwoche lediglich über eine Grundausstattung verfügen, bis der Stranddienst ausgeschrieben wird. Das soll, nachdem seit Ende April die Genehmigung der Küstenschutzbehörde da ist, in Kürze geschehen. Durch diese vorübergehende Lösung soll die erwartete gute Tourismussaison nicht weiter verzögert werden. Badegäste können so zumindest einen Teil der saisonalen Einrichtungen nutzen.

In Sant Llorenç wurde der Stranddienst bereits ausgeschrieben. Hier wartet die Gemeindeverwaltung derzeit noch auf die endgültige Genehmigung der Küstenschutzbehörde. Badegäste können derzeit an den Stränden der Gemeinde noch keine Liegen und Sonnenschirme nutzen – mit einer Ausnahme: dem Strand von Sa Coma. Hier wird der Stranddienst von einer Privatperson betrieben, die die Genehmigung der Küstenschutzbehörde bereits erhalten hat. Ab der ersten Maiwoche können Badegäste die gewohnten Dienstleistungen dort nutzen.

Bereits an diesem Wochenende (30.4./1.5.) zu 100 Prozent verfügbar sind die Stranddienste an den Stränden der Gemeinde Capdepera.

Calvià: Eilverfahren für den Einsatz von Rettungsschwimmern an einigen Stränden

Ob Liegen, Sonnenschirme oder Strandbars: Die großen Strände der Calvià bieten derzeit schon die meisten Stranddienste an, die Badegäste dort in den Sommermonaten gewohnt sind. Die Gemeindeverwaltung musste allerdings ein Eilverfahren einleiten, um zu garantieren, dass ab dem 1. Mai auch den Stränden ohne Konzession Rettungsschwimmer im Einsatz sind.

Geplant ist, dass das städtische Unternehmen "Oh Limpia" diesen Dienst übernimmt, nachdem das eigentliche Vergabeverfahren wegen eines Einspruchs vorübergehend gestoppt wurde. Die betroffenen Strände sind folgende: der sogenannte Sektor 1, der von Cas Català bis Cala Figuera reicht, der Sektor 2 (von Cala Figuera bis Caló des Monjo) sowie der Strand Illetes Balneari und der namens Ses Penyes Roges. Durch diese Lösung sollen zudem Rettungsschwimmer im Einsatz sein, die Menschen mit eingeschränkter Mobilität helfen. Einer soll am Strand von Son Maties, der andere am Strand von Santa Ponça zur Verfügung stehen.

An der Playa von Son Maties soll ein Rettungsschwimmer im Einsatz sein, der Menschen mit eingeschränkter Mobilität hilft. Simone Werner

Santa Margalida: Bürgermeister bemängelt Nachlässigkeit des Umweltministeriums

Die Gemeinde Santa Margalida hat die Genehmigung der Küstenschutzbehörde am vergangenen Montag (25.4.) bekommen. Laut Bürgermeister Joan Monjo ist das balearische Umweltministerium Schuld an entstandenen Verzögerungen. Es habe der Küstenschutzbehörde notwendige Gutachten nicht ordnungsgemäß zukommen lassen, bemängelt der Bürgermeister. So kann das Rathaus erst jetzt mit dem Ausschreibungsverfahren für die Stranddienste beginnen. Bis das Verfahren beendet ist, wird es allerdings wohl einige Monate dauern. Daher wird das Rathaus schon vorab rund ein Drittel der vorgesehenen Liegen an den Stränden von Can Picafort und Son Bauló aufstellen.

Bürgermeister Monjo hatte den Hoteliers der Gemeinde angeboten, den Betrieb der Strände zu übernehmen, bis eine endgültige Entscheidung getroffen ist. Diese lehnten das Angebot jedoch aus Personalmangel ab. Mit der Reinigung der Strände will das Rathaus daher vorübergehend eine externe Firma beauftragen.

Alcúdia: Tretboote und Segelschule ab kommender Woche

Auch die Gemeinde Alcúdia hat die Genehmigung der Küstenschutzbehörde am vergangenen Donnerstag (28.4.) bekommen. Das Rathaus will daher kommende Woche alle Stranddienste ausschreiben, darunter auch den Verleih von Tretbooten, den Betrieb der Chiringuitos oder der Segelschule. Um den Einsatz der Rettungsschwimmer und den Liegenverleih kümmert sich das Rathaus selbst. Schon in der kommenden Woche sollen diese Dienste an den Stränden der Gemeinde angeboten werden. Der zuständige Stadtrat Domingo Bonnín (El Pi) rechnet damit, dass die Ausschreibung für die übrigen Dienstleistungen in "zwei oder drei Wochen" abgeschlossen sein wird, und hofft, dass die Stranddienste bis Juni wieder ganz in Betrieb sein werden.

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Pollença: Alles bereit für den Saisonbeginn

Aus der Gemeinde Pollença hingegen gibt es gänzlich gute Nachrichten: Laut Bürgermeister Tomeu Cifre sind alle Strände bereit für den Beginn der Saison. Der Grund: Das Rathaus der Gemeinde war in diesem Jahr nicht abhängig von der Genehmigung der Küstenschutzbehörde. Sie wurde bereits im vergangenen Jahr erteilt und ist insgesamt drei Jahre lang gültig. /sw