Sommer auf Mallorca können lang sein. Besonders für berufstätige Eltern, deren Kinder zu alt sind, um noch in der Kinderkrippe (escoleta) betreut zu werden, und zu jung, um die knapp drei Monate langen Sommerferien ohne Aufsicht zu verbringen. Wer Glück hat, kann Verwandte zu sommerlichen Vollzeit-Nannys heranbeordern. Alle anderen kommen um kostenpflichtige Betreuungsangebote nicht herum. Das Gute: Die Anzahl an Freizeiten, Camps und Kursen ist groß und vielseitig. Die begehrten, weil vergleichsweise günstigen Plätze bei öffentlichen Trägern sind allerdings schnell ausgebucht. „Die Nachfrage ist riesig“, sagt Sebastià Lliteras, Leiter des balearischen Jugenddezernats IbJove, das auch diverse Freiwilligencamps für junge Menschen ab 15 koordiniert (Informationen hier).

Zeltlager

Die beiden bekanntesten campamentos auf der Insel sind die in Colònia de Sant Pere sowie auf der Halbinsel La Victòria bei Alcúdia. Hier finden seit Jahrzehnten Ferienlager öffentlicher und privater Träger statt, Kinder und Jugendliche kommen dort in Schlafsälen oder Zelten unter und nehmen ein breit gefächertes, stets betreutes und kostengünstiges Freizeit- und Sportangebot wahr.

Einwöchige campamentos in La Victòria für Kinder und Jugendliche zwischen neun und 16 Jahren bietet auch der Inselrat an. Hier laufen die Einschreibungen noch bis zum 18. Mai. Infos finden sich im Internet beim Servei Insular de Joventut. Und schließlich hat über PalmaJove auch die Stadt Palma eine Reihe von Angeboten zusammengestellt. Eine ständig aktualisierte Liste findet sich hier.

Eine weitere Möglichkeit, die Kinder zumindest tagsüber sinnvoll beschäftigt und betreut zu wissen, sind die escuelas de verano. Hier gibt es eine große Bandbreite an Aktivitäten, wie beispielsweise das Ferienprogramm von Palmas Sportinstitut (IME). Für Kinder zwischen drei und 14 Jahren gibt es eine Vielzahl von Kursen, in denen verschiedene Sportarten – darunter auch Schwimmen – erlernt werden können. Verteilt auf die verschiedenen Sportstätten Son Moix, Germans Escalas, Rudy Fernández und Son Hugo, will das IME rund 3.600 Plätze anbieten, etwa zehn Prozent mehr als im von Corona gebremsten Sommer 2021. Infos zu Programm und Anmeldung finden sich hier.

Gemeinden und Schulen

Tatsächlich erweist es sich beim Thema Freizeiten als vorteilhaft, zumindest in der Nähe von Palma zu wohnen. Zwar bieten alle Rathäuser der Insel und auch die meisten Grundschulen eigene Betreuungsmöglichkeiten an – Informationen zur Anmeldung findet man in der Regel auf den Internetseiten der jeweiligen Gemeinde –, diese sind aber erfahrungsgemäß ebenfalls schnell erschöpft, da sie von öffentlicher Seite subventioniert werden. Gerade rund um die Inselhauptstadt ist aber auch das Angebot privater Veranstalter riesig. Von Theaterkursen über Reitklassen bis hin zu Musik- und Abenteuercamps und natürlich auch verschiedensten Wassersportarten ist alles möglich. In der Regel sind entsprechende Infos zu den Sommerangeboten der Vereine und Organisationen online einsehbar. So auch die Angebote des Verbands der Freizeitclubs GDEM.

Auf die Arbeitszeit abstimmen

Auch soziale Vereinigungen wie das Rote Kreuz oder die Organisation Espiral bieten Sommerkurse an. Espiral bietet wöchentlich je 100 Kindern in Coll d’en Rabassa und Arenal ein Programm. Geplant sind ebenso Ausflüge für diverse Altersklassen (www.lespiral.es).

Viele der Angebote der escuelas de verano können wochenweise gebucht werden, einige talleres (Workshops) dauern aber auch nur zwei Tage oder wenige Stunden. Bei einigen können zusätzliche Betreuungszeiten hinzugebucht werden, bei anderen nicht. Es lohnt sich, Zeit in die Recherche zu stecken, um ein Programm zusammenzustellen zu können, das mit den Arbeitszeiten der Eltern kompatibel ist. Dann kann der Sommer bald kommen.