Die einfache Wanderung mit zahlreichen Bademöglichkeiten startet an dem großen Parkplatz am Yachtclub S’Estanyol mit seinen 268 Liegeplätzen sowie Segel- und Angelschule. Man folgt zunächst dem Feldweg, der in einen breiteren Sandweg übergeht in Richtung der Bucht Es Racó de s’Arena. Der Strand ist hier von dicken Schichten von Seegras und Algen überlagert.

Viele Urlauber empfinden das Gras und die Algen eher als störend, ein idealer Strand ist in ihren Augen ein weißer Sandstrand. Das Seegras wie auch die Algen haben aber eine fundamentale Bedeutung für das Ökosystem im Meer und am Strand. Sie dienen in vielerlei Hinsicht dem Naturschutz: Im Meer nehmen sie Kohlendioxid auf und bieten Brutstätten für Fische. An Land wirken sie der Erosion des Strandes entgegen.

Wandern auf Mallorca: vom Leucht- zum Wachturm

Die Unterscheidung zwischen dem Seegras und den Algen ist einfach: Auf Mallorca kommt vor allem eine bestimmte Art von Seegras vor, das Neptungras (Posidonia oceanica). Dies ist eine Pflanze mit längeren Blättern, die am Meeresgrund Wurzeln schlägt. Sie betreibt wie ein Laubbaum Fotosynthese und wirft ihre Blätter ab. Diese werden dann an den Strand gespült, in Blattform oder als von den Wellen kugelig verfilzte Meerbälle.

Achtung: Denken Sie gerade bei warmen Temperaturen immer daran, ausreichend Wasser dabei zu haben und vermeiden Sie Überanstrengungen.

-

Alge ist ein Sammelbegriff für verschiedene Arten, die vom Einzeller bis zur größeren Pflanze reichen. Sie lassen sich in Rot-, Grün- oder Braunalgen unterteilen. Am Ende eines Kreislaufes wird aus Seegras und Algen in Kombination mit Muscheln und anderen Bestandteilen schließlich Sand. Sie sind also die Grundlage für einen (Sand-)Strand.

8

Operation Wegweiser: Wandern auf Mallorca im Schilderwald

Auf der anderen Seite des Strandes führen ein paar Wege einen kleinen Hang hinauf; man bleibt aber auf dem Weg, der nahe am Meer entlangführt. Nach fünf Minuten erreicht man kleine Bootsgaragen, die teilweise immer noch in Betrieb sind. Sie heißen „Escars de s’Estalella“. Es handelt sich um ein typisches traditionelles Inseltrockendock, in dem die Fischer neben den Booten vor allem ihre Fanggeräte aufbewahren. Man folgt der Ausschilderung zum Leuchtturm (Faro) und steht nach wenigen Metern vor den S’Estalella-Fischerhäusern.

Die Ansammlung von zehn Häuschen stammt aus dem 16. Jahrhundert. Aufgrund ihrer Bauweise und ihrer ethnologischen Bedeutung hat sie der mallorquinische Inselrat im Jahr 2007 zum geschützten Kulturgut (Bien de Interés Cultural – BIC) erklärt. Die Häuschen können als Ferienunterkünfte gemietet werden.

Circa 1,5 km oder 20 Minuten nach Tourstart steht man an dem Leuchtturm Far de s’Estalella. Dieser zwölf Meter hohe Leuchtturm wurde 1993 gebaut, als Leuchttürme bereits automatisch betrieben wurden. Von hier aus hat man einen tollen Ausblick auf die Inselgruppe Cabrera, die sich am Horizont erhebt, auf die Siedlung S’Estanyol, wo man losgegangen ist, und auf den Urlaubsort Colònia de Sant Jordi.

Wandern auf Mallorca: Höhlen und Gesteinsformationen

Vom Leuchtturm aus folgt man dem Weg an der Felsenküste entlang. Nach circa 20 Minuten kommt man an einem einsam gelegenen Haus vorbei und steigt durch ein Loch in einer Steinmauer. Kurz danach erreicht man den alten Wachturm. Zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert war Mallorca häufig Ziel von Piratenüberfällen. Daher wurden entlang der gesamten Küste Mallorcas Wachtürme gebaut, die vor den Piraten warnten. Nachts kommunizierten die Wachturm-Wärter von einem Turm zum anderen per Feuerzeichen, tagsüber per Rauchzeichen. Der Torre de S’Estalella wurde im Jahre 1577 erbaut. Er steht auf einem Felsmassiv, dem „Serral des Corral“, sechs Meter über dem Meeresspiegel. Der Turm ist 9,20 Meter hoch und misst im Durchmesser mehr als sieben Meter. Die Gemeindeverwaltung von Llucmajor ließ den Turm im Jahre 1984 restaurieren.

Das könnte Sie interessieren:

Man folgt dem Weg an der Küste entlang der schroffen Felsküste mit zahlreichen Höhlen, Steinbrüchen und sehr alten Gesteinsformationen, in denen sich auch Fossilien finden. Schließlich steigt man erneut durch ein Loch in einer Steinmauer. Nach weiteren zehn Minuten erreicht man die Küstensiedlung Vallgornera, wo diese Wanderung endet. Der Rückweg erfolgt (fast) auf dem gleichen Weg, jedoch mit ganz neuen, spannenden Perspektiven. Kurz vor dem Leuchtturm kann man links auf einen breiten Weg abbiegen, auf dem man landeinwärts in einen schönen Kiefernwald gelangt. An einer Abzweigung hält man sich später rechts, um wieder auf den Weg am Meer entlang zu gelangen und so zum Ausgangspunkt zurückzukommen.

Hinweis

Theoretisch gibt es in der Nähe des Wachturms, direkt am Wasser, die Cova de Sa Torre zu besichtigen. Es kommt jedoch immer wieder zu Unfällen beim Besichtigen von solchen Höhlen am Meer. Zuletzt starb im März dieses Jahres ein 43-jähriger Deutscher bei hohem Wellengang in einer Höhle bei Cala Serena. Daher möchten wir hier davon abraten, die Höhle aufzusuchen.