Die Luxusuhr präsentieren

Sehen und gesehen werden. Dafür steht auch Mallorca. Es ist verständlich, wenn man mit der teuren Uhr am Handgelenk prahlen möchte. Doch statt neidischer Blicke kann es auf der Insel schnell zu Übergriffen kommen. Mehrere sogenannte „Rolex-Banden“ haben sich auf Urlauber spezialisiert und reißen in Sekundenschnelle die Uhr vom Handgelenk.

Im Hochsommer wandern

Mallorca bietet Berge und Meer. Doch jede Aktivität hat seine Jahreszeit. Immer wieder muss die Bergrettung ausrücken, weil sich ungeübte Wanderer im Hochsommer in die Natur wagen. Oft haben sie zu wenig Wasser dabei, und bei der Hitze schwinden schnell die Kräfte. Das Inselklima sollte nicht unterschätzt werden. Bei 35 Grad oder mehr ist ein schattiges Plätzchen am Pool oder am Meer vorzuziehen.

Bei Regen nach Palma fahren

Es ist die naheliegendste Idee. Da bei schlechtem Wetter der Strand eher keine Option ist, zieht es viele Urlauber ins Palma Aquarium oder die Innenstadt. Das Zentrum ist meist so voll, dass selbst in den Parkhäusern kein Platz mehr für das Auto ist. Das Phänomen ist bei den Mallorquinern als „Operación Nube“, Operation Wolke bekannt.

Mit dem Auto durchs Zentrum

Wir Deutsche sind es gewohnt, mit dem Auto direkt vor die Haustür zu fahren. Auf Mallorca ist das Parken an manchen Tagen aber nur schwerlich möglich. Zumal in der Altstadt der Verkehr nur Anwohnern und Lieferanten vorbehalten ist. Wer in die sogenannte Acire-Zone ohne Genehmigung fährt, bekommt ein saftiges Knöllchen.

Strafzettel links liegen lassen

Steckt das Knöllchen an der Scheibe, ist der Ärger groß und man will erst einmal auf andere Gedanken kommen. Dabei sollte der Strafzettel zügig bezahlt werden. Wer auf Mallorca die multa binnen 20 Tagen bezahlt, erhält 50 Prozent Rabatt.

Den Doppeldeckerbus nehmen

In manchen Städten sind die Hop-on-Hop-off-Busse nützlich, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. In Palma lässt sich das Zentrum aber für gesunde Menschen problemlos fußläufig erkunden. Nur für die Fahrt zum Bellver-Schloss wäre der Doppeldecker eine Überlegung wert. Eine Radtour am Meer entlang und ein kleiner Spaziergang hoch auf den Hügel mit der Burg sind in der Regel aber netter.

Im Bus bar zahlen

Die Überlandbusse Tib sind hingegen ein günstiges Fortbewegungsmittel. Sie sollten Ihr Ticket aber mit Karte oder am Automaten lösen. Bar beim Busfahrer zu bezahlen, kostet fast doppelt so viel. Und nicht vergessen: Wer mit Karte zahlt, muss diese auch beim Aussteigen an den Scanner halten.

Am Stadtstrand baden

In Sichtweite von Palmas Kathedrale am Stadtstrand Can Pere Antoni ins Meer zu gehen ist verlockend, aber aus hygienischen Gesichtspunkten nicht immer angebracht. Bei starken Regenfällen leiten die Stadtwerke hier Abwasser in die Bucht. Auch sonst schwimmt dort mehr Plastikabfall im Wasser als anderswo.

Abends Paella essen

Das würde kein Spanier tun. Paellas isst man mittags. Das hat einen guten Grund: Das berühmte Reisgericht liegt schwer im Magen und will mit Zeit verzehrt und verdaut werden. Dafür ist es aber das ideale Gericht für ein in die Länge gezogenes gemeinschaftliches Mittagessen.

Das Pa amb oli verunstalten

Es gibt zwei Varianten der mallorquinischen Brotzeit. Entweder Sie essen Ihr ungesalzenes Brot (pan moreno) mit Olivenöl, Tomate, Meersalz und Aufschnitt wie etwa Käse oder Schinken. Oder aber Sie beschmieren es mit der Paprikawurst Sobrassada. Beides gleichzeitig würde kein Mallorquiner tun. In Deutschland käme auf das Butterbrot ja auch nicht noch zusätzlich Schweineschmalz.

Als Vegetarier zum Bäcker gehen

Die mallorquinische Küche ist bis auf wenige Ausnahmen ausgesprochen fleischlastig. Wer sich vegetarisch ernährt und meint, wenigstens die Gemüse-„Pizza“ coca oder süßen Spezialitäten wie Ensaimada oder die Kekse crespells probieren zu können, muss sich auf eine herbe Enttäuschung einstellen: Fast alles an der Bäckertheke enthält hier manteca de cerdo, also Schweinefett. Ausnahmen bestätigen die Regel: Während beim dörflichen Traditionsbetrieb die Chancen schlecht stehen, findet man zumindest in Palma manchmal auch Gebäck mit Butter oder Olivenöl. Die Frage „¿lleva manteca?“ (Ist da Schweinefett drin?) sollte in Ihrem Reisevokabular nicht fehlen.

Auf Deutsch losreden

Bei Bestellungen in Restaurants oder Fragen in Geschäften einfach auf Deutsch loszureden und zu erwarten, dass das Gegenüber das schon verstehen wird, wird zwar vielfach notgedrungen geduldet, kommt aber nicht wirklich gut an. Besser man erkundigt sich erst einmal, und sei es radebrechend, mit ein paar Brocken Spanisch oder Englisch, ob Deutsch gesprochen wird. Das macht einen gleich sympathischer.

Urlaub mit Alltag verwechseln

Diesen Fehler haben schon viele Besucher gemacht: In der Begeisterung über diese schöne Insel leichtfertige Entscheidungen etwa bezüglich eines Immobilienkaufs (s. u.) oder gar einer Auswanderung treffen. Einen Urlaub auf Mallorca zu verbringen ist große Klasse, hier aber ständig zu leben, bringt eine ganze Reihe von Herausforderungen mit sich. Vereinfacht gesagt, muss man hier gewöhnlich mehr und härter für sein Geld arbeiten als in der Heimat. Und am Strand liegt man hier auch nicht jeden Tag.

Gleich ein Haus kaufen wollen

Viele Urlauber aus dem reichen Norden haben daheim auf dem Konto Geld zum Anlegen. Warum nicht in eine Ferienimmobilie auf Mallorca investieren? Doch auch das ist eine Entscheidung, die wohlüberlegt sein will. Weil so eine Mallorca-Immobilie natürlich auch Kosten mit sich bringt und weil es beim Immobilienerwerb einige Fallstricke gibt. Wer einen Kauf in einem normalen mallorquinischen Wohnviertel erwägt, um die Wohnung oder das Haus nur ein paar Wochen im Jahr zu nutzen, sollte zudem bedenken, dass er den Bewohnern der Insel damit dringend benötigten Wohnraum wegnimmt.

Ausweise immer dabeihaben

Im Hochsommer haben Taschendiebe an der Playa de Palma, am Flughafen und in der Innenstadt Hochsaison. Als Urlauber steht man blöd da, wenn der Rückflug ansteht, aber der Ausweis gestohlen wurde. Um sich, etwa bei einer Party am Ballermann, auszuweisen, reicht auch ein Foto des Personalausweises auf dem Handy oder eine Kopie.

Sóller französisch aussprechen

Das Orangendorf verleitet zur französischen Aussprache. Es sind gleich zwei Tücken. Einmal die Betonung und dann die Aussprache des Doppel-L. Ersteres ist durch den Akzent auf dem „o“ gekennzeichnet. Zweiteres gilt das gleiche wie bei Mallorca. Also: langes „o“, Mayonnaise „y“ und kurzes „e“.

Malle sagen

Mallorca heißt Mallorca und nicht Malle. Mallorca mit dem Doppel-L wie das „y“ in Mayonnaise. So schwer ist das doch nicht. Ein bisschen Respekt sollte man dem Ort, an dem man Urlaub macht oder lebt, schon zollen. Die Deutschen wollen ja sicher auch nicht, dass ihr Land pausenlos als „Schland“ bezeichnet wird.