Weniger Müllgebühr für Residenten, die Biomüll richtig entsorgen

Je nachdem, wo man in Palma wohnt, wird der Müll anders entsorgt. Das gilt auch für den kompostierbaren Abfall. Spätestens 2024 sollen die Bürger belohnt werden, wenn sie es korrekt machen

Einige Müll-Container kann man nur mit der Tarjeta Ciudadana öffnen.

Einige Müll-Container kann man nur mit der Tarjeta Ciudadana öffnen. / Emaya

Simone Werner

Simone Werner

Das Biomüll-Entsorgungssystem in Palma ist eine Wissenschaft für sich. Je nachdem, in welchem Stadtviertel man lebt, muss man seine basura/materia orgánica unterschiedlich entsorgen. Ab dem Jahr 2023 und spätestens 2024 sollen Bewohner, die ihren Biomüll in die richtigen Container werfen, damit er kompostiert werden kann, weniger Müllgebühr zahlen. Ein Überblick über die drei Entsorgungssysteme:

Altstadt

Im historischen Stadtkern von Palma gibt es aus ästhetischen Gründen besondere Container, in denen auch der Biomüll gesammelt wird. Die zusammenhängenden Container werden mithilfe von Elektrofahrzeugen jeden Tag für ein paar Stunden an festen Punkten aufgestellt und später wieder abtransportiert. Die Fahrzeuge machen weder Lärm, noch verschmutzen sie die Umwelt, betonen die Stadtwerke Emaya.

Diese recogida selectiva móvil gibt es in den Vierteln Sindicat, La Calatrava, Monti-Sion, la Seu, Cort, la Llotja-Born, el Puig de Sant Pere, Sant Jaume und Sant Nicolau. Täglich zwischen 19 und 23 Uhr können Bewohner ihren Biomüll in das entsprechende braun umrandete Einwurf-Loch werfen (Restmüll und Verpackungen sowie Papier und Glas werden hingegen an jeweils abwechselnden Tagen abgeholt). Die Stadtwerke stellen Bio-Abfalleimer und Tüten zur Verfügung. Wer noch keine hat, kann sich in der Anlaufstelle im Carrer Joan Maragall, 3 nach einem Vorabtermin welche besorgen. Neben organischen Stoffen können in anderen Behältern auch Küchen-Öl (in verschließbaren Plastikflaschen) und Windeln oder Binden entsorgt werden. Wer gegen die geltenden Regelungen verstößt, riskiert ein Bußgeld von bis zu 750 Euro. Infos unter https://www.emaya.es/residuos-y-limpieza/residuos/recogida-selectiva/

Außerhalb des Zentrums

In den meisten anderen Stadtvierteln von Palma hat Emaya ab 2017 fest installierte Biomüll-Container aufgestellt, die Anwohner mit der Bürgerkarte tarjeta ciudadana öffnen können (recogida de materia orgánica). „So wollen wir garantieren, dass die Container richtig benutzt werden und aufgeklärte Bewohner wirklich nur Biomüll, etwa Essensreste oder kleinere Gartenabfälle, dort hineinwerfen“, sagt Emaya-Sprecherin Aina Llauger.

Eine detaillierte Übersicht dazu, was man in die Container werfen darf und was nicht, und wo sie sich befinden, gibt es unter https://www.emaya.es/residuos-y-limpieza/residuos/recollida-de-mat%C3%A8ria-org%C3%A0nica/. Die richtige Entsorgung des Biomülls wollen die Stadtwerke ab 2023 und spätestens 2024 besonders belohnen und Anwohnern einen Teil der Müllgebühr erlassen. „Wir testen das Ermäßigungs-System derzeit noch und müssen etwa schauen, wie wir an die entsprechenden Daten kommen. Damit Anwohner die Ermäßigung letztlich bekommen, muss zuerst zudem unter anderem die Gemeindeverordnung abgeändert werden“, so Llauger. Der Verwaltungsprozess ziehe sich in die Länge.

Die besagten braunen Biomüll-Container stehen in folgenden Vierteln: Coll d’en Rabassa, el Molinar, Son Ferriol, el Arenal, Les Meravelles, Can Pastilla, el Pil·larí, la Aranjassa, Sant Jordi, La Casa Blanca Fortesa (sur), els Hostalets, Marquès de la Font Santa, Son Canals, Son Gotleu, Can Capes, Foners, la Soledat, Nou Llevant, Pere Garau, Establiments, el Secar de la Real, la Indioteria (urbano), el Viver, Mare de Déu de Lluc, el Rafal Nou, el Rafal Vell, Son Cladera, Son Fortesa (Norden), Son Rutlan, Amanecer, Arxiduc, l’Olivera, Plaça de Toros, Son Oliva, Cala Major, el Terreno, la Bonanova, Portopí, Sant Agustí, Bons Aires, el Camp Redó, Cal Capiscol, Son Peretó, el Jonquet, Son Anglada, Son Roca, Son Serra, la Vileta, Son Vida, Son Xigala, Son Ximelis, Santa Catalina, Son Armadans, Son Dureta, la Teulera, Son Flor, Los Almendros-Son Pacs, Son Rapinya, Son Cotoner, el Fortí, el Camp d’en Serralta, Son Dameto und Son Espanyolet.

Für die Entsorgung des Biomülls empfehlen die Stadtwerke die entsprechenden braunen Eimer oder spezielle Zehn-Liter-Tüten.

Vororte

In den Vororten arbeitet Emaya seit Kurzem auch beim Biomüll mit einem Von-Tür-zu-Tür-Abholsystem (recogida puerta a puerta). Betroffen sind die Viertel Son Sardina, Sa Garriga, Son Espanyol, Establiments und das ländliche Gebiet von Secar de la Real (auch in anderen Gemeinden der Insel ist dieses Entsorgungssystem schon etabliert). Die Bewohner trennen den Müll zuvor zu Hause und stellen auch den Biomüll dann am jeweiligen Abholtag an die Haustür oder an einen anderen für die Müllabfuhr leicht zugänglichen Ort in der Nähe. Biomüll wird außer am 25. Dezember und 1. Januar dienstags, donnerstags und samstags zwischen 21 und 6 Uhr abgeholt. Emaya empfiehlt dafür die Nutzung des Biomüll-Eimers, der 20 Liter Fassungsvermögen hat und mit einem Chip ausgestattet ist. So kann man ihm einem Haushalt zuordnen.

Wer in ländlichen Gebieten wohnt, kann den Biomüll zwischen 6 Uhr morgens und 23 Uhr in einen von drei Containern werfen, die mit der Bürgerkarte geöffnet werden können, muss dies vorab aber erst beantragen (https://www.emaya.es/atencion-a-la-ciudadania/ciudadanos/acces-arees-aportacio/). Auch Betriebe in Palmas Industriegebieten sowie Geschäfte und Lokale in der Innenstadt können von dem Vor-der-Tür-Abholsystem Gebrauch machen. Infos unter: https://www.emaya.es/residuos-y-limpieza/residuos/porta-a-porta-comercial/

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