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So können auch Menschen mit Hörbeeinträchtigung die TÜV-Prüfer künftig besser verstehen

Der Inselrat hat in den fünf Stationen Magnetschleifen installiert

In einer ITV-Station.  | FOTO: CONSELL

In einer ITV-Station. | FOTO: CONSELL

Johannes Krayer

Johannes Krayer

Schon für Menschen ohne Hörbeeinträchtigungen ist die Fahrt zum Insel-TÜV, der sogenannten ITV, immer mit der bangen Frage verbunden, ob man den Prüfer auch richtig versteht – nicht nur sprachlich, sondern vor allem auch akustisch. Speziell, wenn der Ingenieur den Unterboden begutachtet und von unterhalb des Autos die Anweisung gibt, das Lenkrad zu bewegen oder auf die Bremse zu steigen. Zwar wurden in den vergangenen Jahren dafür bereits Lautsprecher installiert, Menschen mit Hörbeeinträchtigungen haben aber nach wie vor häufig Probleme.

Der Inselrat hat nun reagiert und für schwerhörige Menschen einen neuen Service eingeführt. An allen fünf technischen Prüfstellen auf der Insel (Son Castelló und Son Oms in Palma, Son Bugadelles in Calvià, Manacor und Inca) sind jetzt Magnetspulen installiert worden. Diese Technik ermöglicht es Trägern von Hörgeräten und Cochlea-Implantaten, Sprache klar und ohne störende Nebengeräusche zu empfangen. Die Magnetspulen-Technologie – auch Induktionsschleifen genannt – überträgt gesprochene Informationen direkt ins Hörgerät. Dadurch wird vor allem in lauten Umgebungen, wie sie in den ITV-Stationen typisch sind, die Verständigung deutlich erleichtert.

Für die Umsetzung holten sich die Verantwortlichen fachliche Unterstützung bei der Stiftung ASPAS, die sich auf die Bedürfnisse hörgeschädigter Menschen spezialisiert hat. Zusätzlich plant der Inselrat, künftig alle Stationen auch mit tragbaren Magnetspulen auszustatten, die sich Menschen mit Hörbeeinträchtigungen vor Beginn der Prüfung ihres Fahrzeugs kostenlos aushändigen lassen können.

Die öffentliche Infrastruktur barrierefreier gestalten

Die Maßnahme ist Teil einer umfassenderen Strategie des Inselrats von Mallorca und des Sozialinstituts IMAS, die öffentliche Infrastruktur barrierefreier zu gestalten. Bereits zuvor wurden ähnliche Systeme in anderen öffentlichen Einrichtungen wie Bürgerzentren der Sozialbehörde IMAS, dem Teatre Principal oder bei Führungen durch das Palau del Consell eingeführt.

IMAS-Präsident Guillermo Sánchez sieht in dem Projekt einen „weiteren Schritt hin zu einer inklusiven Insel ohne Barrieren“. Auch der Verkehrsdezernent Fernando Rubio betonte, dass ein für alle verpflichtender Dienstweg wie die Fahrzeugprüfung für jeden zugänglich sein müsse – unabhängig von möglichen Einschränkungen.

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