Wie viel Solarpotenzial hat mein Dach? Neues kostenloses Tool soll Antwort geben
Die balearische Landesregierung hat eine interaktive Karte erstellt, auf der sich sowohl Privatleute als auch die Gemeinden darüber informieren können, wie viel Fotovoltaik auf den Dächern möglich wäre - und an welchen Stellen sich Solaranlagen besonders lohnen

Besonders auf den Dächern haben Solaranlagen oft viel Potenzial / José Luis Roca
Wie viele Solarmodule würden auf mein Hausdach passen, um möglichst viel Strom zu gewinnen? Wie teuer wäre die Installation in etwa? Wie viel Geld kann ich durch die Fotovoltaik-Anlage an Stromkosten sparen? Und wann wären die Anschaffungskosten gedeckt? Antworten auf all diese Fragen können Privatleute und Unternehmer auf der Insel nun unkompliziert bekommen. Möglich macht es ein neues interaktives Webtool, das die Verantwortlichen der balearischen Landesregierung vorgestellt haben.
Potenzial auf den Dächern
Wie Energieminister Alejandro Sáenz de San Pedro erklärt, soll der "Atlas Fotovoltaico" (Fotovoltaik-Atlas) als digitales Werkzeug dienen, das es ermöglicht, auf einfache Weise das Potenzial der Dächer aller Gebäude zu ermitteln - egal ob öffentlicher Bauten oder Privathäuser. Ziel sei es, die Menschen dazu zu motivieren, dass auf Mallorca und den Nachbarinseln möglichst viele neue Solaranlagen aufgebaut werden, aber ohne dafür freie Bodenflächen zu verschwenden.
Konkret handelt es sich bei dem Atlas um eine detaillierte 3D-Karte der Balearen, die alle Gebäude der Inseln umfasst. Der Atlas stützt sich dabei auf Daten des Katasteramts und auf dreidimensionale Modelle. Das Tool analysiert die Sonneneinstrahlung auf jedes Dach und berücksichtigt auch die Ausrichtung der Dächer und die Schattenbereiche. Die Bedienung ist unkompliziert und intuitv. Bei einem MZ-Test-Check blieb das Tool jedoch immer wieder hängen. Geduld ist also angebracht.
Basis für die Energiepolitik
Der "Atlas Fotovoltaico" soll nicht nur der Bevölkerung als Orientierung dienen, sondern auch den Behörden einen Überblick darüber verschaffen, wie viel Potzenial die Solarenergie auf den Dächern der Baleareninseln hat. Die Karte liefert ihnen Angaben darüber, wie viel ungenutztes Fotovoltaik-Potenzial die einzelnen Gemeinden vorweisen und inwiefern es sich bei den jeweiligen Gebäuden um öffentliche oder private Immoblien handelt.
Mit diesen Daten erhofft man sich eine "solide Grundlage" dafür, dass sowohl die Bevölkerung als auch die Verwaltung die am besten geeigneten Flächen für die Installation von Solarmodulen identifizieren können - und die Energiepolitik effizienter geplant werden kann.
Noch viel Luft nach oben
Die Ergebnisse, die das Webtool liefert, zeigen deutlich, wie viel Luft nach oben in puncto Solarenergienutzung es auf Mallorca und den Nachbarinseln noch gibt. So schätzt der Fotovoltaik-Atlas ein potenzielles wirtschaftliches Einsparvolumen von 452 Millionen Euro jährlich für Haushalte, Unternehmen und Verwaltungen, falls das auf den Dächern der Inseln verfügbare Solarpotenzial vollständig genutzt würde.
Darüber hinaus würde die Photovoltaikproduktion im Idealfall 2.480 Gigawattstunden pro Jahr erreichen – eine Menge, die 50 bis 60 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs der Haushalte auf den Balearen entspricht. Die vollständige Nutzung dieses Potenzials würde es ermöglichen, bis zu 22 Prozent des gesamten Stromverbrauchs der Autonomen Gemeinschaft durch lokal erzeugte Solarenergie zu decken – ohne zusätzlichen Flächenverbrauch – und die CO₂-Emissionen um 928.000 Tonnen jährlich zu senken. Dieser Wert entspricht den Emissionen von mehr als 400.000 Fahrzeugen.
Die Kosten des Projekts – einschließlich der Studie über das Photovoltaikpotenzial und der Entwicklung des Webtools – belaufen sich auf 95.000 Euro, finanziert durch Mittel des Aufbau- und Resilienzmechanismus (MRR). Bürger und Gemeinden können kostenfrei auf die interaktive Karte zurückgreifen. Den direkten Link finden Sie hier.
Abonnieren, um zu lesen
- Mit Elyas M'Barek auf Mallorca drehen: 1.000 Komparsen für 'Der perfekte Urlaub' gesucht
- Warnstufe Orange: Neues Unwetter rollt auf Mallorca zu
- Unwetter auf Mallorca schon wieder vorbei: Der nächste Regentag kündigt sich aber bereits an
- Vorsicht, Autofahrer: Auf Mallorca drohen 500 Euro Strafe für Fahrzeuge mit Anhängerkupplung
- Es trifft nur die Deutschen': Urlauber in Santa Ponça fühlt sich diskriminiert
- Beschädigte Gebäude, umgestürzte Bäume, Temperatursturz: Die Folgen des Unwetters auf Mallorca
- Verspätungen wegen Unwetter: So ist die Lage am Flughafen Mallorca
- Silvester im Bierkönig: Sieben Tage Party-Marathon an der Playa de Palma