Ungewöhnliche Beute beim Überfall auf die Wohnung eines bekannten Internet-Unternehmers in Spanien: Die Täter seien nach Angaben des Opfers unter anderem mit "mehreren Dutzend Millionen Euro in Bitcoin" entkommen, berichteten Medien am Mittwoch (3.11.) unter Berufung auf die Polizei. Nach eigenen Aussagen wurde der Mann von den Dieben vier Stunden lang gefoltert, damit er die Passwörter für sein digitales Vermögen verrät. Die vier bis fünf vermummten Personen hätten an der Tür geklingelt und seien eingedrungen, als er nichts Böses ahnend aufgemacht habe. Bitcoins und andere Kryptowährungen werden zumeist von Hackern gestohlen.

Die spanische Polizei bestätigte auf Anfrage die Medienberichte. Wegen der Vorgehensweise vermute man, dass es sich um eine Bande aus Osteuropa handeln könnte. Man schließe aber keine Möglichkeit aus und ermittle in allen Richtungen, betonte ein Sprecher.

Der Überfall habe sich am Dienstagnachmittag (2.11.) in einem luxuriösen Wohnhaus nahe dem Prado-Museum im Zentrum der spanischen Hauptstadt ereignet. Bei dem Opfer handele es sich um einen seit Ende der 90er Jahre in Spanien wohnenden US-Amerikaner.

Zum Zeitpunkt des Überfalls hielten sich in der Wohnung des 38-Jährigen aus Santa Barbara in Kalifornien nach dessen Angaben zwei weitere Männer auf - ein Freund und ein Handwerker. Beide seien ebenfalls gefesselt und geknebelt worden. Die Täter hätten ihn mit einem Taser attackiert, mit einem Messer in die Brust geritzt und mit einem Spray in die Augen gesprüht. Sie hätten Laptops, Tablets und Handys mitgenommen.

Es gibt laut Medien auch Zeugen: Ein Nachbar des Amerikaners habe etwa ausgesagt, er habe gesehen, wie eine Gruppe vermummter Männer das Haus mit mehreren großen Tüten verlassen habe, hieß es. /dpa