Der Ausbruch des Vulkans auf der spanischen Kanareninsel La Palma hat am Dienstag (14.12.) stark nachgelassen. Seit dem Vorabend seien keine Explosionen mehr zu hören gewesen und es sei auch kaum noch Lava ausgetreten, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE. Zudem seien kaum noch Erschütterungen im Erdinnern registriert worden. Nur der Ausstoß von Schwefeldioxid sei weiterhin hoch. Experten rieten angesichts aufkeimender Hoffnung auf ein Ende des seit mehr als drei Monaten andauernden Vulkanausbruchs allerdings zur Vorsicht.

Der Vulkanologe Rubén López betonte, die geringe Aktivität bedeute nicht unbedingt, dass der Vulkan kurz vor dem Ende stehe. Solche Ruhephasen habe es schon wiederholt gegeben, wenn auch nicht so lang wie diese, sagte er RTVE. Noch am Montag hatte es bis in die Abendstunden heftige Explosionen gegeben und es waren große Gas- und Lavamengen ausgestoßen worden.

Seit dem Beginn des Ausbruchs am 19. September hat die mehr als 1.000 Grad heiße Lava fast 2.900 Wohnhäuser und andere Bauten zerstört. Knapp 1.200 Hektar wurden mit einer meterdicken Lavaschicht bedeckt. Das entspricht fast 1.700 Fußballfeldern. Mehr als 7000 Bewohner mussten in Sicherheit gebracht werden, die Schäden werden auf mehr als 900 Millionen Euro geschätzt. Vor der Küste entstanden durch erkaltete Lava zwei neue Landzungen mit einer Größe von zusammen etwa 50 Hektar.

Der am Dienstag zeitweise unterbrochene Flugverkehr zu der Atlantikinsel vor der Westküste Afrikas wurde am Nachmittag wieder aufgenommen, wie die Fluglinie Binter mitteilte.