Knapp drei Jahre nach dem Aufsehen erregenden Mord an einer Deutschen und deren Sohn in einer Höhle auf Teneriffa beginnt der Prozess gegen den der Tat beschuldigten Vater. Das Verfahren werde nicht wegen Corona verschoben und wie geplant am Dienstagvormittag vor dem Landgericht in Santa Cruz de Tenerife aufgenommen werden, teilte ein Sprecher der spanischen Justiz der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. Am Montag solle zunächst die neunköpfige Geschworenenjury ausgewählt werden, hieß es. Der Angeklagte habe bisher zu den Vorwürfen geschwiegen.

Der aus Wittenberg in Sachsen-Anhalt stammende Mann soll im April 2019 seine Frau und einen seiner beiden Söhne auf der Kanaren-Insel getötet haben. Die beiden Opfer waren 39 und zehn Jahre alt. Der jüngere Sohn, damals sieben Jahre alt, konnte weglaufen und entkam so laut der Ermittlungsrichterin dem Tod. Dem zum Tatzeitpunkt 44 Jahre alten Deutschen wird zweifacher Mord sowie Mordversuch in einem Fall zur Last gelegt. Die spanische Staatsanwaltschaft fordert für ihn unter anderem eine lebenslange Freiheitsstrafe, die in Spanien nach 25 Jahren überprüfbar ist.

Der Prozess soll nach insgesamt acht Verhandlungstagen am 3. Februar zu Ende gehen. Die Geschworenen müssen anschließend über verschiedene Aspekte abstimmen - unter anderem den des Vorsatzes. Über das Strafmaß entscheidet bei einer Verurteilung der Richter.