Spanien und Frankreich wollen Freundschaftsvertrag unterzeichnen

Der "Barcelona-Vertrag" ähnelt den Freundschaftsverträgen, die Frankreich sonst nur noch mit Deutschland 1963 und mit Italien 2021 geschlossen hat

Pedro Sanchez (l), Ministerpräsident von Spanien, und Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, sprechen in Barcelona. Frankreich und Spanien wollen bei einem Gipfeltreffen beider Regierungen am Donnerstag in Barcelona ein Freundschafts- und Kooperationsabkommen schließen.

Pedro Sanchez (l), Ministerpräsident von Spanien, und Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, sprechen in Barcelona. Frankreich und Spanien wollen bei einem Gipfeltreffen beider Regierungen am Donnerstag in Barcelona ein Freundschafts- und Kooperationsabkommen schließen. / Foto: Emilio Morenatti/AP/dpa

dpa

Trotz des angekündigten großen Streiks in Frankreich gegen die geplante Rentenreform ist Staatspräsident Emmanuel Macron am Donnerstag (19.1.) zu einem Regierungsgipfel nach Spanien gereist. Gemeinsam mit seinem Gastgeber, Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez, wollte er am Mittag ein Freundschafts- und Kooperationsabkommen, den "Vertrag von Barcelona", in der katalanischen Mittelmeermetropole unterzeichnen. Sánchez und mehrere seiner Minister empfingen Macron und Mitglieder des französischen Kabinetts am Vormittag zum 27. Regierungstreffen beider Länder im Nationalmuseum für Katalanische Kunst in Barcelona.

Eines der wichtigsten Themen der Beratungen dürfte der Bau der Untersee-Gaspipeline H2MED für grünen Wasserstoff von Barcelona nach Marseille sein. Unterdessen demonstrierten mehrere Tausend Separatisten für die Unabhängigkeit ihrer Region im Nordosten Spaniens.

Hoher symbolischer Wert

Der "Barcelona-Vertrag" ähnelt den Freundschaftsverträgen, die Frankreich sonst nur noch mit Deutschland 1963 und mit Italien 2021 geschlossen hat. Dem Treffen in Barcelona komme deshalb vor allem ein "hoher symbolischer Wert" zu, wie es in Élyséekreisen hieß. Die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen zwischen beiden Ländern sind bereits sehr eng und das Abkommen werde diese "umrahmen und strukturieren". Es gehe darum, die Kooperation in einigen Bereichen noch zu verstärken, verlautete aus Paris.

Die Liste der Themen des Treffens ist lang und umfasst unter anderem den Ausbau der Gas- und Stromverbindungen sowie von Hochgeschwindigkeitsstrecken für Züge zwischen beiden Ländern, den Umgang mit Flüchtlingen, die gemeinsame Haltung zu Russlands Krieg gegen die Ukraine sowie gemeinsame Rüstungsprojekte wie etwa das Luftkampfsystem FCAS, an dem auch Deutschland beteiligt ist.

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