Barcelona setzt Städtepartnerschaft mit Tel Aviv aus

Der Beschluss gelte, bis die israelischen Behörden aufhörten, "systematisch die Menschenrechte der palästinensischen Bevölkerung zu verletzen", kündigte Bürgermeisterin Ada Colau an

Blick über den Hafen und die Stadt Barcelona.

Blick über den Hafen und die Stadt Barcelona. / ENDESA

dpa

Die spanische Mittelmeer-Metropole Barcelona setzt die Kontakte zum israelischen Staat aus - und damit auch die Städtepartnerschaft mit Tel Aviv. Der Beschluss gelte, bis die israelischen Behörden aufhörten, "systematisch die Menschenrechte der palästinensischen Bevölkerung zu verletzen", kündigte Bürgermeisterin Ada Colau am Mittwoch (8.2.) an. Dies berichteten die Zeitungen "La Vanguardia" und "El País" sowie die Nachrichtenagentur Europa Press. Die linke Politikerin reagiere damit auf eine Petition pro-palästinensischer Gruppen. Die Partnerschaft besteht seit 1998.

Außenministerium von Israel: "Unglückliche Entscheidung"

Israels Außenministerium bezeichnete die Aussetzung der Kontakte durch die Bürgermeisterin als "unglückliche Entscheidung, die in völligem Widerspruch zur Position der Mehrheit der Bürger Barcelonas und ihrer Vertreter im Stadtrat steht". Die Entscheidung gebe Extremisten, Terrororganisationen und Antisemitismus Rückenwind. Colau warf Israel "jahrzehntelange systematische Verletzungen der Menschenrechte" und eine "illegale Besetzung und Besiedelung palästinensischer Gebiete" vor.

Die Sicherheitslage in Israel und den Palästinensergebieten ist derzeit sehr angespannt. Zuletzt wurden bei einer Razzia des israelischen Militärs im Westjordanland fünf Mitglieder der islamistischen Hamas getötet. Ende Januar hatte ein Palästinenser in Ost-Jerusalem sechs Israelis und eine Ukrainerin erschossen. Am Tag zuvor waren bei einer Razzia der israelischen Armee zehn Palästinenser getötet worden.