Altkönig Juan Carlos plant offenbar Besuch in Spanien - aber wohl nicht auf Mallorca

Der im Exil lebende ehemalige Monarch will laut Medienberichten an einer Regatta teilnehmen

dpa

Spaniens umstrittener Altkönig Juan Carlos plant nach Medienberichten einen baldigen Heimatbesuch. Der 85-Jährige, der seit über zweieinhalb Jahren in Abu Dhabi im Exil lebt, wolle Spanien zwischen dem 17. und dem 23. April besuchen, berichtete die gewöhnlich gut informierte Tageszeitung "El Mundo»" am Montag unter Berufung auf Freunde des Vaters von König Felipe VI. Das Königshaus gibt keine Kommentare zu privaten Aktivitäten des Ex-Monarchen ab.

Ein Abstecher nach Mallorca, wo Juan Carlos schon viele Ostern- und Sommerferien verbracht hat, steht dabei wohl nicht auf dem Programm. Dafür weilte dieser Tage die von ihm schon seit Jahren getrennt lebende Altkönigin Sofía auf der Insel. Auch Köníg Felipe VI. schaute vor Ostern kurz vorbei.

Zunächst wolle Juan Carlos einer Einladung von König Charles III. zu einem "privaten Mittagessen" in London nachkommen, hieß es. Anschließend wolle der leidenschaftliche Segler wie bei seinem ersten und bisher einzigen Heimatbesuch im Mai 2022 in Sanxenxo im Nordwesten Spaniens an einer Regatta teilnehmen. In der galicischen Ortschaft hat Juan Carlos mehrere enge Freunde.

Juan Carlos lebt seit über zweieinhalb Jahren in Abu Dhabi im Exil

Der Altkönig, der fast 40 Jahre lang Staatsoberhaupt von Spanien war, hatte seine Heimat Anfang August 2020 zunächst mit unbekanntem Ziel verlassen. Wenige Tage später tauchte er in Abu Dhabi auf, wo er seitdem aufgrund verschiedener Affären im Exil lebt.

Nachdem im Frühjahr 2022 alle Strafermittlungen wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten gegen ihn eingestellt worden waren, war man in Spanien davon ausgegangen, dass Juan Carlos seine Heimat häufiger besuchen und irgendwann auch zurückkehren würde. Doch beim ersten Heimatbesuch im Mai vergangenen Jahres ging einiges schief.

Laut Medien verursachte nicht nur der heftige Medienrummel damals sowohl im Königshaus als auch bei der linken Regierung Unbehagen. Das Verhalten von Juan Carlos wurde als "unbescheiden" kritisiert. Der Altkönig habe damals "die Chance verpasst", die Bürger "um Verzeihung zu bitten" und die "weder ethischen noch vorbildhaften Handlungen der vergangenen Jahre zu erklären", so die Regierung.