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Irreguläre Migration nach Mallorca: Spanien und Algerien wollen gemeinsamen Kampf gegen Menschenschmuggel ausbauen

Innenminister Fernando Grande-Marlaska und sein Amtskollegen Said Sayoud haben am Montag (20.10.) vereinbart, das Rückführungsabkommen von 2002 wiedereinzuführen

Treffen der Innenminister: Fernando Grande-Marlaska und Said Sayoud.

Treffen der Innenminister: Fernando Grande-Marlaska und Said Sayoud. / MIGUEL BERROCAL

Patrick Schirmer Sastre

Patrick Schirmer Sastre

Der spanische Innenminister Fernando Grande-Marlaska hat am Montag (20.10.) in Algier seinen algerischen Amtskollegen Said Sayoud getroffen. Im Mittelpunkt des Treffens stand die irreguläre Migration übers Mittelmeer auf die Balearen, die zuletzt stark zugenommen hatte. Beide Seiten bekräftigten ihren Willen, die Zusammenarbeit im Kampf gegen Menschenschmuggel und organisierte Kriminalität zu verstärken. Ziel sei es, „bei dieser gemeinsamen Herausforderung noch wirksamer zu werden“, betonte Grande-Marlaska.

„Wir müssen unsere Anstrengungen bündeln und besser koordinieren, um die Aktivitäten der kriminellen Netzwerke zu stoppen, die Menschenleben gefährden und zunehmend auch in den Drogenhandel verstrickt sind“, erklärte der Minister. Im Laufe des Tages stand zudem ein Treffen mit Algeriens Präsident und Verteidigungsminister Abdelmadjid Tebboune auf dem Programm.

"Schlüsselpartner"

Grande-Marlaska lobte Algerien als „Schlüsselpartner“ Spaniens und würdigte den Einsatz der algerischen Sicherheitskräfte, die im Jahr 2024 rund 30.000 irreguläre Ausreisen über das Mittelmeer verhindert hätten. Damit seien „tausende Todesfälle auf gefährlichen Seewegen“ vermieden worden.

Beide Regierungen wollen ihre bilaterale Sicherheitskooperation weiter vertiefen. Wie bereits bei der jüngsten Sitzung der Gemeinsamen Kommission für Sicherheitsfragen Mitte Oktober in Madrid angekündigt, soll das Rückführungsabkommen von 2002 wieder eingeführt werden. Eine gemischte Expertengruppe prüfe derzeit, ob das Abkommen aktualisiert werden müsse, damit es effektiver greift.

Zudem einigten sich beide Seiten auf neue Maßnahmen zur Bekämpfung von Dokumentenfälschung und zur Eindämmung des Einsatzes schneller Schmuggelboote. Auch der Informationsaustausch zwischen den Sicherheitsbehörden soll intensiviert und gemeinsame Arbeitsprotokolle entwickelt werden.

Eiszeit in den diplomatischen Beziehungen

Im Jahr 2022 war es zu einem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Algerien und Spanien gekommen, nachdem die Regierung von Pedro Sánchez beim Streit um die ehemalige Kolonie Westsahara gegenüber Marokko eingelenkt hatte. Die Unabhängigkeitsbestrebungen des dünn besiedelten, aber rohstoffreichen Landes werden von Algerien unterstützt. In den vergangenen Monaten standen die Zeichen zwischen Algerien und Spanien wieder auf Annäherung.

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