Ärger ohne Ende um Mallorcas Palma Arena: Die internationale Radsportunion UCI will das Stadion nicht als offizielle Wettkampfstätte für Bahnradrennen anerkennen. Was Sicherheit, Bauweise und Verarbeitung betrifft, erfüllt das Velodrom laut UCI nicht die Mindestanforderungen.

Wie schon seit längerem bekannt, weist die Palma Arena schwere Baumängel auf. Bei einer Inspektion Mitte April wurden unter anderem die Oberflächenbeschaffenheit sowie die Lage und Länge der Bahnen untersucht - mit negativem Ergebnis, wie der Verband inzwischen dem balearischen Sport­ministerium mitteilte. Keine Rolle spielte für die Entscheidung der Funktionäre offensichtlich, dass 2007 im neuen Velodrom bereits eine Bahnradweltmeisterschaft stattgefunden hatte. Die dabei aufgestellten Rekorde sind bis heute von der UCI anerkannt. Die Bahn wurde vom holländischen Architekten Sander Douma gebaut, nachdem sich der Deutsche Ralph Schürmann zurückgezogen hatte. Seit Monaten versucht die Staatsanwaltschaft, die Verantwortlichen für den verpfuschten Bau zu ermitteln.

Im Raum stehen Schadenersatz­klagen gegen Sander Douma oder die mallorquinischen Architekten Luis und Jaime García Ruiz. Nun könnte es auch noch zu einem Rechtsstreit mit der UCI kommen. Die Palma Arena entstand zwischen 2005 und 2007 unter der konservativen Regionalregierung von Jaume Matas und stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Die Eröffnung musste mehrmals verschoben werden. Statt der veranschlagten 48 Millionen Euro verschlang das Velodrom am Ende mehr als 120 Millionen Euro - und das, obwohl ein Teil der Anlage gar nicht fertiggestellt wurde.

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