Das wäre ja auch zu schön gewesen. Altstars wie Luis Figo und Román Riquelme hatte er den Fans von Real Mallorca versprochen. Mittlerweile ist der IT-Unternehmer Carlos González jedoch nur noch Geschichte. Die Übernahme des Clubs durch den Madrilenen ist in letzter Minute geplatzt. Wochenlang hatten Präsident Mateu Alemany auf der einen und verschiedene potenzielle Investoren auf der anderen Seite um den Verein verhandelt. González schien zuletzt als Sieger hervorzugehen.

Nach einer Bilanzprüfung wollte der Investor den Kaufpreis für Real allerdings nicht mehr komplett auf den Tisch legen – so wie es zwischen ihm und Alemany vereinbart worden war. Stattdessen schlug er vor, in vier Raten bis 2011 zu bezahlen. Eigentümer und Vereinschef Mateu Alemany, der die Club-Aktien zum 30. Juni für 1,5 Millionen Euro vom Ex-Präsidenten und bankrotten Bauunternehmer Vicenç Grande (Drac-Gruppe) erworben hatte, erschien daraufhin erst gar nicht zum Notartermin. Statt gemeinsam vor die Presse zu treten, beschuldigten sich González und Vertreter von Real Mallorca gegenseitig. González wird unterstellt, er habe nicht nur die Entlassung des gesamten Verwaltungsrats geplant, sondern auch den Rauswurf von Trainer Gregorio Manzano. González kündigte im Gegenzug eine Klage gegen Mateu Alemany wegen Vertragsbruchs an.

Wie es bei dem mit 40 bis 50 Millionen Euro verschuldeten Club weitergehen soll, ist unklar. Falls nicht in den nächsten Tagen die Insolvenz eintritt, bleibt Präsident Alemany zunächst selbst an der Spitze. Allerdings droht wegen ausstehender Verbindlichkeiten auch ein Zwangsabstieg in die zweite Liga.

In den nächsten Tagen könnte auch eine ominöse Madrider Investorengruppe ins Spiel kommen,

die vom mallorquinischen Rechtsanwalt Tomeu Vidal repräsentiert wird und angeblich 3,5 Millionen Euro für die Übernahme von Real Mallorca bietet. Lokale Unternehmer um den bekannten Trainer Llorenç Serra Ferrer (ehemals Betis Sevilla und AEK Athen) hatten ebenfalls 3,5 Millionen geboten, waren aber im Streit mit Mateu Alemany aus den Verhandlungen ausgestiegen.