Mallorcas Tennisstar Rafa Nadal macht weiter Sorgen: Kaum hat der 23-Jährige seine hartnäckige Knieverletzung überstanden, wird der Profi bei seinem Comeback von Problemen mit der Bauchmuskulatur gebremst. Nach dem klaren Halbfinal-Aus bei den US Open gegen den späteren Überraschungssieger Juan Martín del Potro aus Argentinien (2:6, 2:6, 2:6) muss Nadal am Wochenende (18. - 20.9.) auf die Teilnahme am Davis-Cup-Match zwischen Spanien und Israel verzichten. Trotzdem wird der Mallorquiner zum Halbfinale nach Murcia reisen - nicht nur um das Team moralisch zu unterstützen, sondern auch um sich von den Mannschaftsärzten behandeln zu lassen.

Mit Hilfe der Mediziner will der Profi die Vorbereitung auf die nächsten Termine angehen: vor allem die Tennis-WM Ende November in London sowie ein mögliches Davis- Cup-Finale zwischen Spanien und Kroatien oder Tschechien, das für Nadal zum Heimspiel werden könnte. Mallorquinische Hoteliers wollen die Partie vom 4. bis 6. Dezember nach Palma holen. Die Bewerbung von Cala Ratjada um das Viertelfinale gegen Deutschland war im Frühjahr jedoch kläglich gescheitert.

An welchen Turnieren Nadal vor den beiden Großereignissen am Jahresende noch teilnehmen wird, ist unterdessen offen. Zumindest die Teilnahme in Bangkok (ab 28.9.) und Peking (ab 5.10.) dürfte in Frage stehen, nachdem der als extrem ehrgeizig bekannte Nadal wieder einmal an Überlastungserscheinungen leidet, und mit einer Flüssigkeitsansammlung in der Bauchmuskulatur zu kämpfen hat. „Dieses Jahr läuft für mich nicht sehr glücklich. Vielleicht war es zu viel, in Montreal und Cincinnati anzutreten. Vielleicht wäre es besser gewesen, weniger schwere Turniere zu spielen“, so die selbstkritische Bilanz von Nadal, für den sich der zurzeit in der Form seines Lebens spielende del Potro zum Angstgegner zu entwickeln scheint. Nach Miami im April und Montreal im August unterlag der Mallorquiner in New York dem Argentinier bereits zum dritten Mal in Folge. Del Potro vergoss nach dem anschließenden Final-Sieg gegen den Weltranglistenersten Roger Federer nicht nur Tränen der Freude, sondern stabilisierte auch seine Position auf Rang fünf der Weltrangliste. Er machte deutlich, dass Mallorcas Tennisstar nach dem Wimbledon-Verzicht und seiner 70-tägigen Verletzungspause im Sommer Schwierigkeiten haben wird, sich unter den sogenannten Top Five zu behaupten. Federer, Djokovic und del Potro spielen derzeit einfach besser als Nadal, der allerdings vom überraschenden Viertelfinal-Aus des zeitweilig schon als Weltranglistenersten gehandelten Schotten Andy Murray profitierte und in der Bestenliste wieder auf Platz zwei rangiert. Auch der Kampfgeist des Mallorquiners scheint intakt: In Montreal kam Nadal ins Viertelfinale, in Cincinnati und in New York immerhin bis ins Halbfinale.

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