Fast auf den Tag genau vor einem Jahr kam Dudu Aouate von La Coruña auf die Insel. Heute ist der israelische Torhüter aus dem Team von Real Mallorca kaum mehr wegzudenken. Am Samstag in Valencia rettete er seiner Mannschaft mit zahlreichen Paraden das 1:1-Unentschieden. Auf der Bank des Gegners saß ausgerechnet mit Miguel Angel Moyà der Spieler, den Aouate bei Mallorca beerbt hatte. Der Mallorquiner, der nur ein Reservistendasein in Valencia fristet, war damals verletzt, weshalb Aouate verpflichtet wurde. Tragisch für Moyà, dass er heute nicht mehr wirklich bei den Inselkickern vermisst wird, während Aouate sich durchgesetzt hat. „Ich fühle mich auf der Insel und bei Mallorca heimisch“, sagt der 32-Jährige, der für Israel fast 50 Länderspiele bestritten hat und darüber hinaus auch die französische Staatsbürgerschaft besitzt und somit keinen EU-Ausländerplatz im Team der Insulaner besetzt.

Aouate begann seine Profikarriere bei Maccabi in seiner Heimatstadt Haifa. In der Saison 2003/2004 wechselte er zu Racing Santander, kam jedoch zunächst kaum zum Einsatz. Erst in seiner zweiten Saison in der Primera División schaffte er den Durchbruch. 2006/2007 wechselte er zum Ligarivalen Deportivo La Coruña, wo er seinen bisherigen sportlichen Tiefpunkt erlebte. Nach 28 Spieltagen wurde er von Trainer Lotina gegen den Uruguayer Munúa ausgetauscht. Dann kam es zum Eklat. Als sich Aouate öffentlich über seine Absetzung als Stammtorwart beklagte, wurde sein Nachfolger in der Kabine handgreiflich. Ohne Vorwarnung versetzte der Süd­amerikaner dem schüchternen Israeli einen Faustschlag. Die Platzwunde im Gesicht musste mit sechs Stichen genäht werden.

Statt des Übeltäters wurde Aouate bestraft und bekam keine Chance mehr bei den Galiciern. „Was passiert ist, ist passiert“, winkt Aouate ab, wenn man ihn darauf anspricht. Überhaupt gehört der 1,88 Meter große Schlussmann eher zu den stillen Vertretern seines Fachs. Über Politik spricht er schon gar nicht in Öffentlichkeit. Während des Einmarschs Israels im Gazastreifen im vergangenen Jahr ließ er alle Interviewtermine mit den heimischen Medien kurzerhand platzen.

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