Fußball-Erstligist Real Mallorca hat vier Tage nach dem Ende der Meisterschaft wie erwartet Konkurs angemeldet. Dieser Schritt sei kein Problem, sondern eine Lösung, sagte Clubeigner Mateu Alemany am Dienstag (18.5.) auf einer Pressekonferenz im Stadion Son Moix. Die Schuldenlast des Vereins beträgt rund 50 Millionen Euro. Ohne seinen Namen zu nennen, machte Alemany indirekt den Vorbesitzer Vicenç Grande für die Situation verantwortlich. In den letzten beiden Jahren seiner Amtsführung habe der Verein ein Minus von 24 Millionen Euro verzeichnet. Die Schulden hätten sich seit Grandes Abschied nicht mehr erhöht, so Alemany. Mit dem Antrag auf Konkurs will der Club sich vor allem von den hohen Gehaltszahlungen befreien, die noch unter Grande vertraglich vereinbart worden waren. Viele nach Alemanys Worten überdimensionierte Gehälter sollen drastisch gekürzt werden, die Gehälter der Geringverdiener innerhalb der Institution jedoch unangetastet bleiben.

Es gilt als so gut wie sicher, dass Trainer Gregorio Manzano den Club verlassen wird. Von den Journalisten verabschiedete er sich bereits am Dienstag nach dem Training mit den Worten: "Habt Spaß in Europa." Damit spielte er auf die Qualifikation des Teams für die Europaliga an, die Real Mallorca in der am Sonntag zu Ende gegangenen Saison zu Überraschung aller Experten geschafft hatte. Bereits Mitte Juni will die Vereinsführung Manzanos Nachfolger präsentieren. Auch kündigte Alemany an, dass man auf dem Transfermarkt den ein oder anderen Spieler anbieten wolle. "Niemand ist unverkäuflich." Mit Blick auf die kommende Saison gab sich Alemany zuversichtlich: "Wir werden auch mit unseren beschränkten Mitteln ein gutes Team formen können." Alemany verwies vor allem auf eine Reihe von guten Spielern, die beim Club unter Vertrag stehen, aber während der vergangenen Saison an andere Vereine ausgeliehen worden waren.

Ein Wechsel zeichnet sich auch auf repräsentativer Ebene ab. Tomeu Vidal wird offenbar sein Präsidentenamt niederlegen. Wie der "Diario de Mallorca" berichtet, wird das bisherige Verwaltungsratmitglied Miquel Vaquer aller Voraussicht nach das Amt übernehmen.