Nun machen die Fußballer also ernst und weigern sich tatsächlich, am Wochenende ins Stadion einzulaufen. Zumindest der erste Spieltag der neuen Saison wird abgeblasen. Das hatte sich schon am vergangenen Donnerstag (11.8.) abgezeichnet, als die Spielergewerkschaft AFE dem spanischen Profiligaverband LFP ihre Aufwartung machte. Eine ganze Hundertschaft Fußballer der drei Profiligen, angeführt von so illusteren Namen wie Iker Casillas, Carles Puyol und Santi Cazorla, forderte Gerechtigkeit für sich und vor allem ihre Kollegen in der zweiten Liga und dritten Liga.

Gerechtigkeit bedeutet in diesem Fall nicht höhere Gehälter, sondern überhaupt erst einmal die (pünktliche) Auszahlung. Die Schuldenkrise hat nämlich auch die spanischen Fußball-Ligen im Würgegriff, einige Spieler aus der Segunda División haben schon seit Monaten kein Geld mehr gesehen. Auch Neu-Erstligist Rayo Vallecano kommt seinen Verpflichtungen kaum hinterher. Damit soll nach dem Willen der Sportler Schluss sein. Sie fordern einen Garantie-Fonds der Liga, aus dem die Spieler bezahlt werden, sollte der Verein sich das Gehalt nicht mehr leisten können.

Etwa 20 Prozent der Spieler in den Profiligen haben Probleme mit ihrer Gehaltszahlung, gibt Ligapräsident José Luis Astiazarán zu. Die Streikdrohung bringt ihn in arge Bedrängnis, denn zwei ausgefallene Spieltage gleich zu Saisonbeginn sprengen den eng kalkulierten Terminkalender der Primera División. Nur ein einziger Mittwoch ist beispielsweise bis Mai nächsten Jahres spielfrei. Da sind kaum Spiele nachzuholen.

Klar ist: Die Fronten sind verhärtet. Ein Krisentreffen am Mittwoch (17.8.) brachte nicht einmal im Ansatz eine Einigung. Am Freitag (19.8.) treffen sich Liga und Spieler noch einmal. Aber auch für den zweiten Spieltag sieht es nicht gut aus.