Obwohl es schier aussichtslos erscheint, hängt sich das Team von Gregorio Manzano auch am letzten Spieltag der Primera Division noch einmal richtig rein und führt zur Halbzeit am Samstagabend (1.6.) gegen Valladolid mit 2:1. Derzeit wären die Inselkicker aber trotz der Führung abgestiegen, weil gleichzeitig Celta de Vigo daheim gegen Espanyol Barcelona mit 1:0 in Führung liegt.

Mallorca macht allerdings seit der ersten Minute Druck und erzielte bereits in der 17. Minute durch Alfaro das 1:0. Wie eine kalte Dusche fiel dann in der 30. Minute aus dem Nichts der Ausgleich, als Bueno aus kurzer Distanz vor dem Tor frei zum Schuss kam. Doch Marti stellte noch kurz vor dem Pausenpfiff mit einem schönen Volleyschuss den alten Abstand wieder her.

Die Abstiegskandidaten sind Real Mallorca mit 33 Punkten, Real Zaragoza (19.) mit 34 Punkten, Celta de Vigo (18.) mit ebenfalls 34 Punkten und Deportivo La Coruña (17.) mit 35 Punkten. Alle vom Abstieg bedrohten Clubs treten am letzten Spieltag vor ihren eigenen Fans an.

Real Mallorca hat von allen die schlechtesten Karten. Das Team muss nach dem 0:0 bei Atlético Madrid sein Heimspiel gegen Valladolid unbedingt gewinnen. Jedes andere Ergebnis würde den Abstieg ohnehin in Stein meißeln. Gelingt Real Mallorca ein Sieg gegen das Team aus Kastilien-León, in dem auch der Deutsche Patrick Ebert spielt, dann bleibt nur Hoffen beim Blick in die Stadien der anderen Beteiligten.

Mehrere Bedingungen müssen erfüllt sein, damit Mallorca bei einem eigenen Sieg doch noch den Klassenerhalt schafft: Weder darf Zaragoza gegen Atlético Madrid noch Celta de Vigo gegen Espanyol Barcelona gewinnen. Unentschieden sind dagegen in beiden Partien möglich. Zudem muss Deportivo La Coruña gegen Real Sociedad de San Sebastián verlieren.

Soweit zur Theorie und den theoretisch geringen Chancen. Die Insel-Kicker haben allerdings in den vergangenen 16 Jahren Erstliga schon kleinere und größere Fußball-Wunder hinbekommen. Allerdings war die Situation am letzten Spieltag für Mallorca auch noch nie so bedrohlich wie in dieser Saison.

Saison 2004/2005

Diese Spielzeit verbrachte Real Mallorca beinahe ausschließlich in der Abstiegszone. Mit Benito Floro auf der Bank rutschte das Team am 6. Spieltag auf einen Abstiegsplatz. Zwei Wochen später wurde Floro entlassen, und Hector Cúper übernahm das Ruder. Er schaffte es zunächst nicht, die Dynamik zu ändern und sieben Spieltage vor Saisonende hätte niemand einen Blumentopf auf den Klassenerhalt des

Inselclubs gewettet, der mit zehn Punkten Rückstand auf den rettenden Platz 17 schon in der Zweiten Liga schien.

Doch dann starteten die Inselkicker plötzlich eine nicht mehr für möglich gehaltene Serie. Sie schlugen Numancia, Espanyol Barcelona, Athletic Bilbao und Deportivo La Coruña und spielten gegen Valencia, Osasuna und Betis unentschieden. Damit rettete sich die Mannschaft auf Kosten von Levante. Das Team aus Valencia holte in den letzten zehn Saison­partien von 30 möglichen Zählern nur drei und musste den Gang in die Zweite Liga antreten.

Saison 2005/2006

Die Vorsaison war gerade erst verdaut, als es auch in der neuen Spielzeit zunächst überhaupt nicht nach Plan lief. Mit Trainer Cúper stürzte das Team am 23. Spieltag auf den letzten Tabellenplatz ab. Cúper musste gehen und Gregorio Manzano kam zum damals zweiten Mal auf die Insel. Mit Cúper hatte das Team 19 Punkte in 23 Spielen geholt, mit Manzano wurde Real Mallorca zum Favoritenschreck und sicherte sich in nur 15 Begegnungen 24 Punkte. Das reichte zum Klassenerhalt.

Saison 2010/2011

Gar nicht lange ist es her, dass Real Mallorca noch am letzten Spieltag um den Klassenerhalt zittern musste. Mit Michael Laudrup spielte das Team zwar eine sehr gute Vorrunde, geriet in der Rückrunde dann aber ziemlich unter die Räder und kam am letzten Spieltag mit zwei Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz als Tabellen-13ter an.

Das Heimspiel gegen Atlético Madrid ging mit 3:4 verloren, und bis auf Deportivo La Coruña gewannen alle direkten Konkurrenten. Nur die 0:2-Niederlage der Galicier gegen Valencia sicherte am Ende den Inselkickern den Klassenerhalt.

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