Biel Cerdà heißt der neue Präsident des Zweitligisten Real Mallorca. In einer fast sechsstündigen Verwaltungsratssitzung reichte Cerdà die einfache Mehrheit der Stimmen, die sich aus dem Club-Hauptanteilseigner und Sportdirektor Llorenç Serra Ferrer sowie Cerdà selbst und der delegierten Stimme seines Sohnes zusammensetzte. Im Gegenzug sicherte Cerdà dem umstrittenen Serra Ferrer seine Stimmen zu, als es um dessen Absetzung von den Ämtern des Sportdirektors und Vizepräsidenten ging. Der deutsche Aktionär Utz Claassen hatte diese Abstimmung in die Tagesordnung mit aufnehmen lassen.

Empört zeigte sich Claassen nach der Sitzung weniger über die neue Allianz zwischen Cerdà und Serra Ferrer, als vielmehr über den mit zwei Monaten Verspätung verabschiedeten Etat für die kommende Zweitliga-Spielzeit. Cerdà hatte angekündigt, die 8,5 Millionen Euro Abstiegsversicherung, die die spanische Fußball-Liga LFP an Absteiger ausschüttet, in Spielergehälter stecken zu wollen. Claassen und Aktionär Pedro Terrasa aber glauben, dieses Geld müsse verwendet werden, um die Gläubiger des Clubs zu bedienen. Insgesamt soll das Bugdet in der kommenden Saison 22 Millionen Euro betragen.