Am Ende waren alle zufrieden: Die Spieler von Real Mallorca haben am Donnerstag (15.5.) beschlossen, dass sie die Nichtabstiegsprämie von 100.000 Euro, die ihnen der deutsche Aktionär tags zuvor in Aussicht gestellt hatte, den Angestellten des Clubs zur Verfügung stellen. Das sagte Mittelfeldspieler Emilio Nsue bei einer Pressekonferenz. Außerdem dankte er Claassen für diese "Geste" und betonte, dass den Angestellten von Real Mallorca nun schon im zweiten Jahr in Folge das Gehalt gekürzt wurde. Noch am Mittwoch hatte Abwehrspieler Agus in Bezug auf die Prämie von "Unsinn" gesprochen. Und weiter: "Ich glaube, die beste Prämie ist, wenn wir uns vor dem Abstieg retten."

Claassen zeigte sich erfreut über die Worte von Nsue und erklärte in einem Interview, dass er genau eine solche Reaktion erhofft hatte. Auch, dass sich die Spieler zunächst in ihrer Ehre gekränkt gefühlt hätten, habe er mit Genugtuung aufgenommen. "Allein die Diskussion über das Thema hat bewiesen, dass meine Initiative zu etwas gut war", sagte Claassen. Es sei nie sein Anliegen gewesen, den Stolz und die Leidenschaft der Spieler auf dem Rasen mit Geld zu ersetzen. Zumindest habe er einen Impuls eingebracht, was er im Falle der anderen Aktionäre vermisst habe.

Hätte man die Prämie auf den Kader aufgeteilt, hätte jeder Spieler etwa 4.000 Euro bekommen. Bei Gehältern von bis zu einer halben Million Euro im Jahr wäre das für viele ohnehin ein symbolischer Betrag gewesen. Nun wird abzuwarten sein, ob die Initiative Claassens im Heimspiel am Samstag (17.5.) um 18.15 Uhr gegen Real Jaén Wirkung zeigt. Wichtig wäre es allemal, denn bei einer Niederlage droht der Absturz auf einen Abstiegsplatz.