Damit hat sich Utz Claassen unter den Anhängern von Real Mallorca keine Freunde gemacht: Der deutsche Aktionär kritisierte am Montag (27.10.) vor einer Verwaltungsratssitzung einen Teil der Demonstranten, die am Freitag zuvor bei einer Kundgebung gegen die Führungsriege des Inselclubs auf die Straße gegangen waren. Angesichts der Zahl von etwa 2.500 demonstrierenden Anhängern des Clubs sprach Claassen von einer Prozentzahl von 0,2 im Vergleich zu den 862.000 Bewohnern der Insel. Außerdem erklärte Claassen, dass ein kleiner Teil der Fans "teilweise manipulierten und interessensgesteuerten Informationen" aufsitze. Trotzdem habe er allerdings Respekt vor den Demonstranten und könne ihren Ärger nachvollziehen.

Die Vorsitzende der Fanclub-Vereinigung, Rosa Planas, wies die Anschuldigungen Claassens von sich und erklärte angesichts der ins Spiel gebrachten 0,2 Prozent der Bevölkerung: "Zu behaupten, dass die 800.000 Inselbewohner alle Anhänger von Real Mallorca sind, zeugt von einer Unkenntnis unserer Kultur und unserer Lebenswirklichkeit." Vielmehr hätte Claassen die Zahl der Demonstranten mit der Zahl der etwa 5.000 regelmäßigen Stadionbesucher vergleichen müssen.

In der anschließenden Verwaltungsratssitzung wurden zwei neue Bevollmächtigte des Clubs ernannt, die die Entscheidungsprozesse vereinfachen sollen. Gewählt wurden Juan Barrios, der zusätzlich auch Generaldirektor bei Real Mallorca ist, und die Frau von Utz Claassen, Annette Claassen. Damit sind nun alle Schlüsselpositionen im Club von Claassen-Vertrauten besetzt.