Mit 2,02 Meter gehört der Brasi­lianer Guilherme Hage zu den größten Spielern im Kader von Palmas Volleyball-Erstligist Can Ventura. Der Außenangreifer weiß diesen Vorteil durchaus einzusetzen und wird in der offiziellen Ligastatistik als bester Spieler auf dieser Position geführt. Gemeinsam mit Andrés Villena und Alejandro Fernández wechselte er vor der Saison vom Meister Almería nach Palma. Das Spitzenspiel gegen sein ehemaliges Team beginnt am Samstag (21.1., 17.30 Uhr) in der Sporthalle Germans Escalas. Die MZ sprach mit dem 28-Jährigen vor dem 3:1-Sieg am Samstag (14.1.) in Cáceres.

Mit Almería sind Sie amtierender Meister, warum haben Sie sich dennoch für den Wechsel zum Aufsteiger Can Ventura entschieden?

Almería hat jedes Jahr eine starke Mannschaft. Mich haben aber die Mentalität von Präsident Damià Seguí und sein ambitioniertes Projekt überzeugt. Ich glaube, dass ich in Palma die besten Chancen habe, dieses Jahr den Titel zu gewinnen.

Einen Ausrutscher gab es zuletzt mit der dritten Saisonniederlage gegen Barcelona. Was war da los?

Wir haben einfach nur schlecht gespielt. Zum Glück sind die Abstände zwischen den Spielen kurz und wir müssen uns nicht lange den Kopf darüber zerbrechen.

Alle Niederlagen gab es auswärts. Was fehlt da?

Zu Hause haben wir bislang keinen einzigen Satz verloren. An unsere Halle sind wir durch das Training gewöhnt. Andere Hallen sind manchmal etwas kühler oder haben eine andere Höhe. Das darf aber keine Ausrede sein und nicht das Ergebnis beeinflussen. Wir müssen konzentrierter auftreten.

Wieso ist die Mannschaft auswärts so unkonzentriert?

Ich weiß es nicht. Wir besprechen das schon oft mit dem Team.

Präsident Damià Seguí will mit aller Kraft Meister werden. War er sehr sauer über die erneute Pleite?

Wie wir Spieler war auch er verärgert. Aber das hielt sich alles im Rahmen. Die Präsidenten der anderen Vereine würden da nicht anders reagieren.

Wie viel Druck übt Damià Seguí auf das Team aus?

Das ist kein Druck. Ich will schließlich auch den Titel holen und bin dafür hergewechselt. Mit der Zeit gewöhnt man sich als Spieler daran, entscheidende Spiele zu absolvieren.

Eines davon erwartet Sie in der kommenden Woche.

Ja, gegen Almería. Das könnte auch später das Endspiel in den Play-offs sein.

Neben Ihnen hat Almería zwei weitere Schlüsselspieler verloren. Warum sind die Andalusier trotzdem so stark?

Es ist ein Verein mit viel Tradition, der jeden Tag hart arbeitet. Die Mannschaft ist aus den vergangenen Jahren eingespielt. Aber so stark sehe ich sie nun auch nicht. In der vergangenen Begegnung haben sie gegen C.V. Teruel nur mit 3:2-Sätzen gewonnen und somit den ersten Punkt in der Liga abgegeben. Wir hingegen hatten Teruel mit 3:0-Sätzen besiegt. Ich sehe uns mittlerweile mit Almería auf einer Stufe. Das ist gut, weil dadurch die Liga

ausgeglichener ist.

Sie kennen Ihre ehemaligen Teamkameraden noch bestens. Worin sind sie besonders gut?

Sie sind sehr stark im Blocken von Angriffsschlägen. Das ist ihre beste Waffe. Da hat man es als Angreifer schwer, durchzukommen.

Und wo liegen bei Almería die Schwächen?

Almería ist schwach im Angriff. Im Sideout, sprich wenn sie den Aufschlag annehmen müssen, haben sie Probleme. Dann müssen die in der Defensive starken ­Mittelblocker selbst in die Offensive gehen und tun sich schwer.

Wie sieht folglich Ihr Matchplan aus?

Wir müssen uns auf die Schmetter­schläge konzentrieren. Wenn wir den Block umgehen können, holen wir den Punkt in einem Spielzug.

Gerade der Schmetterschlag gehört zu Ihren Stärken. Befürchten Sie, dass Ihre ehemaligen Mitspieler Sie zu gut kennen und ausbremsen?

Es ist meine dritte Saison in Spanien. Nicht nur Almería, sondern auch andere Teams wie Ibiza oder Teruel kennen meine Spielweise. Deswegen trainiere ich jeden Tag und versuche, mir neue Techniken anzueignen.

Sind Sie vor dem Spitzenspiel angespannter als sonst?

Nein. Es ist eine zusätzliche Motivation zu wissen, dass die Halle randvoll sein wird und uns ein schwieriger Gegner erwartet.

Bleiben Sie auch gegen Almería zu Hause ohne Satzverlust?

Schön wär es! Einfach wird das nicht. Aber wenn wir gut spielen, können wir sie auch mit 3:0-Sätzen schlagen.