Die Hintergründe der Ironman-Absage in Alcúdia im Norden von Mallorca werden deutlicher. Offenbar hatte der US-Veranstalter für eine weitere Ausgabe des Full Ironman Ende September 2017 vom Rathaus eine höhere Summe verlangt. Das lehnte die Gemeinde ab.

Stadtrat Joan Gaspar Vallori stellte am Freitag (16.12.) klar, dass die in den Medien kursierenden 350.000 Euro nicht korrekt sei. "Die Summe war wesentlich niedriger."

Man werde nicht so viel Geld ausgeben, damit sich jemand anderes bereichere, sagte der Stadtrat zuvor dem "Diario de Mallorca" in der Ausgabe vom Mittwoch (14.12.). Die Opposition des Gemeinderates sieht das anders. "Es ist schade, ein so großes Sportevent zu verlieren", sagte Coloma Terrassa von der PP. "Man hätte darum kämpfen müssen, den Full Ironman auf der Insel zu behalten."

Laut Alcúdias Bürgermeister Antoni Mir habe sich das US-Unternehmen dazu entschieden, kein Rennen abzuhalten und nicht umgekehrt. "Sie ziehen an einen anderen Ort weiter, der bereit ist, das Geld zu bezahlen. Für uns ist das eine astronomische Summe."

Nach drei Jahren auf Mallorca hatte Ironman das Aus des extremen Triathlons verkündet. Zuvor hatte der bisherige Hauptsponsor Thomas Cook seine Unterstützung eingestellt. Auch die Teilnehmerzahl schrumpfte im Lauf der Jahre. Nur noch 2.000 Athleten gingen 2016 an den Start.

Der kleine Ironman 70.3 soll weiterhin in Alcúdia stattfinden. /rp

(aktualisierte Fassung vom 16.12., in einer vorherigen Version war von 350.000 Euro die Rede)