Der balearische Golfverband - Federación Balear de Golf - will in einer Krisensitzung am Donnerstag (9.2.) auf Mallorca einen seit Wochen schwelenden Konflikt mit den Mitgliedern ausräumen. Hintergrund ist die Frage, ob und in welcher Form Eltern und Trainer ihre Zöglinge bei offiziellen Turnieren auf dem Golfplatz begleiten und beaufsichtigen dürfen.

Bis zum vergangenen Jahr waren die Eltern noch zufrieden: Die Regeln schrieben ihnen vor, dass sie bei Wettkämpfen einen Mindestabstand von 50 Metern von ihren Kindern halten mussten. Anscheinend wollte der Verband jedoch dafür sorgen, dass die Nachwuchsspieler nicht nur den Ball alleine schlagen, sondern auch die Entscheidungen eigenständig treffen müssen, anstatt auf Zeichen und Zurufe der Erziehungsberechtigten oder Trainer zu achten. Die Regeln wurden für die neue Saison geändert. Den Erwachsenen wird nun ein weiter entfernter Platz zugewiesen.

Darüber sind mehrere Eltern empört und sehen sich in der Ausübung ihrer Aufsichtspflicht eingeschränkt. Einer der Väter hat sich deswegen sogar an die Staatsanwaltschaft gewendet, um gegen das Unrecht Protest einzulegen. Andere Eltern äußerten sich ebenfalls ängstlich. Man wisse schließlich nicht, wer sich alles so auf dem weitläufigen Platz herumtreibe. Die Turnierleitung könne die Sicherheit der Kinder nicht garantieren. Der Golfverband erbat deswegen Rechtsberatung bei Inselrat und Landesregierung. /tg