Real Mallorca ist abgestiegen - zu 88,31 Prozent. Das hat der Informatiker Álvaro Vega ausgerechnet und am Dienstag (30.5.) auf seinem Twitter-Account @laligaennumeros veröffentlicht. An den letzten beiden Spieltagen haben noch 16 Partien eine Bedeutung für den Abstiegskampf. Je nach den Möglichkeiten Sieg, Unentschieden oder Niederlage ergeben sich mehr als 43 Millionen mögliche Kombinationen. Und nur 8,64 Prozent davon sehen Real Mallorca in der kommenden Saison in der zweiten Liga. Die verbleibenden 3,05 Prozent sind bei Punktgleichheit und der dann entscheidenden Tordifferenz variabel.

Nach dem 0:0-Remis am Sonntag (28.5.) im Stadion von Son Moix gegen Numancia fehlen den Mallorquinern drei Punkte zu den Nichtabstiegsplätzen. Besonders schmerzhaft für den Inselclub war der überraschende 3:1-Sieg von Tarragona, dem ersten Team über dem Strich, beim Tabellenzweiten ­Girona.

Die Statistik sieht zwar düster für Mallorca aus, doch es besteht noch Hoffnung. In die Kalkulation fließt nicht die Wahrscheinlichkeit der Resultate ein. Die Mallorquiner treten am Sonntag (4.6.) beim bereits abgestiegenen Mirandés an. Das Team aus Miranda de Ebro will sich zwar zum heimischen Stadtfest gut präsentieren, doch ein Sieg sollte für Mallorca zur Pflichtaufgabe werden. Zeitgleich hat Tarragona auswärts beim Tabellendritten Tenerife eine schwierige Aufgabe. Zudem treffen die Abstiegskonkurrenten Alcorcón und Murcia aufeinander.

Im Idealfall - Mallorca gewinnt und holt die schlechtere Tordifferenz von zwei Toren zu Tarragona auf, Tarragona verliert, Alcorcón gewinnt nicht - verlässt der Inselclub die Abstiegsplätze und hat am letzten Spieltag eine Woche darauf zu Hause gegen Getafe den Klassenerhalt in eigener Hand. Ziehen Tarragona oder ­Alcorcón auf vier Punkte weg, steigt Mallorca definitiv ab.

Besser sieht es beim Rivalen von Real Mallorca aus. Atlético Baleares hat sich zum 75-jährigen Bestehen selbst beschenkt. Am Samstag (27.5.) feierte der Drittligist den Jahrestag noch verhalten mit Kuchen und einer Fahne auf dem Rathausbalkon in Palma. Einen Tag später war die Stimmung nach dem 2:1-Auswärtssieg gegen Toledo wesentlich ausgelassener. Durch den Erfolg setzte sich Atlético in der ersten Runde der Play-offs durch. Zwei weitere Runden muss das Team des deutschen Eigentümers Ingo Volckmann noch überstehen, um in der nächsten Saison in der zweiten Liga zu spielen.

Zu den sechs Siegern der ersten K.-o.-Spiele gesellen sich die zwei Erstplatzierten FC Barcelona B und Albacete, die ihre Duelle um den direkten Aufstieg verloren haben. Da Atlético Baleares die reguläre Saison auf dem vierten und somit letzten Play-off-Platz beendet hat, muss das Team gegen den tabellarisch schwierigsten Gegner ran. Dieser heißt Albacete, da die zweite Mannschaft des FC Barcelona in der gleichen Staffel wie Atlético Baleares spielt.

Wie der erste Gegner Toledo kommt auch Albacete aus der zweiten Gruppe. Das Team aus der Region Kastilien-La Mancha hat den spanischen Nationalspieler Andrés Iniesta ausgebildet. Der 33-Jährige ist seit 2011 Hauptaktionär des Clubs - wohl aber nicht mehr lange. Nach dem Abstieg im Vorjahr plagen den Verein finanzielle Sorgen. Elf Millionen Euro haben sich an Schulden angesammelt. Der Club sucht einen neuen Eigentümer, der diese übernimmt. Die Rückkehr in die zweite Liga dürfte die -Suche vereinfachen.

Atlético Baleares will das verhindern. Das Team aus Palma startet auch in die zweite Play-off-Runde mit einem Heimspiel. Für 15 Euro bekommen Erwachsene eine der 2.000 begehrten Karten für das Spiel am Sonntag (4.6., 12 Uhr) im Stadion von Son Malferit. Wegen der Auswärtstorregel - ein Treffer in der Fremde zählt bei Gleichstand doppelt - sollte das Hauptaugenmerk im Hinspiel auf der Defensive liegen. Zumal Albacete wahrlich keine Heimmacht ist. Das Team hat seit drei Monaten kein Spiel vor der eigenen Kulisse gewonnen.