Trébol zieht ein langes Gesicht - wie jeden Tag. Doch in diesen Tagen gibt es für das Trabrennpferd einen wehmütigen Anlass. Der menorquinische Champion wird am Samstag (30.9., ab 16 Uhr) auf Palmas Rennbahn Son Pardo zum letzten Mal an den Start gehen. „Er war das beste Pferd Spaniens", sagt sein Trainer Biel Pou. Er ist seit sieben Jahren mit dem Tier in Frankreich stationiert, der Hochburg des Trabrennsports.

Vor zehn Jahren wurde Trébol in Ciutadella geboren. Das Pferd hat eine franko-amerikanische Abstammung und gehört nicht zu der menorquinischen Pferderasse, die sich bei den dortigen Volksfesten aufbäumt. „Die sind für den Trabrennsport ungeeignet", schickt Pou voraus.

Erstmals auf sich aufmerksam machte Trébol 2010 als Dreijähriger beim Gran Premio Nacional - dem Großen Preis von Spanien - in Son Pardo. Es sollte der Beginn einer bemerkenswerten Serie sein, denn das Trabrennpferd ist auf Palmas Rennstrecke seitdem unbesiegt.

Zu internationalem Ruhm kam Trébol 2015. Als erstes spanisches Pferd überhaupt konnte es ein Rennen der UET Masters Series gewinnen. Dieses ist vergleichbar mit der ATP-Tour im Tennis. Für den Sieg beim Kymi Grand Prix in Finnland gab es 150.000 Euro Preisgeld. Ein Anteil ging an den Eigentümer und Züchter Pau Salord. Insgesamt hat Trébol 677.772 Euro an Preisgeldern eingelaufen. „Das hat einige menorquinische Züchter aufhorchen lassen, die sich jetzt auch für den Trabrennsport interessieren", erzählt der Trainer.

In letzter Zeit musste sich Trébol jedoch immer wieder der jüngeren Konkurrenz geschlagen geben. „Er hat nicht mehr den Kampfgeist von einst", sagt Pou. „Früher haben ihm die Rennen viel mehr Spaß bereitet. Zuletzt habe ich ihn etwas leiden sehen."

3.100 Meter stehen in der sportlichen Karriere des Pferdes am Samstag noch aus. Bei dem Grand Prix de Balea­res gibt es noch einmal 50.000 Euro zu gewinnen. „Trébol und ich haben viele magische und unvergessliche Momente erlebt", sagt Pou. „Jetzt wollen wir uns mit einem Sieg vom mallorquinischen Publikum verabschieden."

Mit zehn Jahren hat das Trabrennpferd die Altersobergrenze für die internationalen Rennen in Frankreich erreicht. „In anderen Ländern könnte er noch antreten. Hätte er die Leistung vom Vorjahr bestätigen können, hätte ich das auch in Betracht gezogen."

Nun liegt es am Eigentümer Pau Salord, zu entscheiden, was mit Trébol geschieht. Vorerst ist eine Rückkehr zum Züchter nach Ciutadella geplant. „Vielleicht tritt Trébol danach noch mit einem anderen Trainer bei lokalen Rennen an", sagt Pou.