Atlético Baleares steckt in der Krise. Von den vergangenen neun Spielen hat das Team von Trainer Armando de la Morena nur eine Partie gewonnen. Gegen Hércules Alicante gab es am Sonntag (5.11.) mit einer 1:2-Pleite den nächsten Rückschlag. Am meisten wurmt den Verein und die Fans die Sieglos-Serie im eigenen Stadion von Son Malferit. In sechs Spielen verlor der Club des deutschen Präsidenten Ingo Volckmann zwar nur ein Mal, spielte die restlichen fünf Spiele aber remis. Gegen Atlético Saguntino unternimmt Atlético Baleares am Sonntag (12.11., 12 Uhr) den nächsten Anlauf. Die MZ nennt fünf Gründe, warum ein Erfolg wichtig ist. Atlético Baleares muss gewinnen, weil sonst €

€ der Club im Abstiegskampf versackt

„Wir wollen aufsteigen", tönte Ingo Volckmann vor dieser Saison. Davon ist das Team nach 13 Spieltagen weit entfernt. Mit 15 Punkten steht Atlético Baleares auf Rang 14. Sechs Punkte trennen den Club von Platz 4, der für die Play-offs berechtigt. Nah dran ist der Inselclub an der Abstiegsrelegation. Der Sechzehnte, der mit einem Viertligisten um den Startplatz in der dritten Liga spielen muss, ist nur drei Zähler entfernt.

€ Trainer Armando de la Morena gehen muss

Der Trainer ist einer der größten Zugewinne, der im Sommer aus der Kooperation zwischen den Arbeiterclubs Atlético Baleares und Atlético Madrid hervorgegangen ist. 17 Jahre war Armando de la Morena als Übungsleiter in den Jugendabteilungen des Hauptstadtclubs aktiv. Mit der U17 gewann er die Club-WM und die spanische Meisterschaft. Weltklassespieler wie Koke, David de Gea und Álvaro Morata haben unter ihm das Fußballspielen gelernt. Atlético Baleares ist für den 40-Jährigen die erste Trainerstation im Herrenbereich. Dass er über Qualitäten für einen erfolgreichen Coach verfügt, hat de la Morena in Madrid bewiesen. Damit er den Balearen-Kickern aber sein System beibringen kann, braucht er Zeit. Denn die Spieler von Atlético sind lernfaul. Schon unter dem Ex-Trainer Christian Ziege wirkte das Team mit taktischer Raffinesse überfordert.

€ Top-Scorer Xisco Hernández die Lust vergeht

Die Leistung des 28-jährigen Mittelfeldspielers steht sinnbildlich für das Team. Nur zwei Tore gelangen bisher dem Top-Scorer (zwölf Tore, acht Vorlagen) vom Vorjahr. In den vergangenen beiden Spielen kam Hernández von der Bank und spielte lustlos. Trainer und Sportdirektor zitierten ihn schon zum Gespräch. Ein Erfolg vor den eigenen Fans sollte den Spieler motivieren.

€ Ingo Volckmann die Spendierhosen auszieht

Vor einem Jahr verkündete Volckmann, dass er im Falle des Nicht-Aufstiegs sein finanzielles Engagement deutlich runterschraubt. Auch aufgrund des knappen Scheiterns in den Play-offs hat der Berliner seine Entscheidung später geändert. Doch lange wird Volckmann seinen Geldbeutel nicht mehr aufhalten, wenn er im eigenen Stadion nicht jubeln kann.

€ die Fans einfach nicht mehr ins Stadion kommen

Die gute Vorsaison und die ambitionierte Zielsetzung hat 2.000 Fans dazu bewegt, eine Dauerkarte zu kaufen. Das alte Estadi Balear soll auch deswegen renoviert werden, um die Kapazität bei den Heimspielen zu erhöhen. Sollte Atlético aber nicht gewinnen, wird das zweitrangig. Denn schon zum vergangenen Heimspiel gegen Peralada kamen nur noch 1.500 Zuschauer.